Ein Sechseläuten ohne Pferde wäre kein richtiges Sechseläuten. Da sind sich alle Zünfter einig. Wenn aber ein Pferd während des Umritts um den Böögg sterbe, dann mache das alle betroffen, die mit Pferden zu tun hätten, meint Hans Hess, Reiterchef der Stadtzunft.
Darum haben sich die Zünfte nach dem letzten Sechseläuten gemeinsam überlegt, wie das traditionelle Frühlingsfest sicherer zu gestalten ist. Dabei wurden mehrere Massnahmen festgelegt.
So müssen neu alle Reiter über ein Brevet verfügen - eine Prüfung, die belegt, dass man das Einmaleins des Reitens beherrscht. Zudem sind bei den Reitergruppen während des Umzugs mehr Begleitpersonen zu Fuss unterwegs. «Es kann vorkommen, dass ein Pferd erschrickt. Und manchmal kann man es von unten besser beruhigen als von oben», erklärt Reiterchef Hess.
Kontrolle vor Umzug und Umritt
Die Diskussion nach dem Tod eines Pferdes
Eine weitere neue Regel betrifft die Kontrolle der Pferde. Unmittelbar vor dem Umzug und auch vor dem Ritt um den Böögg prüft ein Tierärzte-Team, ob die Tiere für ihre Aufgabe bereit sind - physisch und psychisch. Und «last but not least» gelten auch neue Vorschriften betreffend Alkoholkonsum - 0.5 Promille ist hier die Devise.
Mit all diesen Massnahmen, so hofft Hess, soll das Sechseläuten für Ross und Reiter, aber auch für die Zuschauer sicherer werden. «Allerdings muss man auch sehen: Die 100-Prozent-Sicherheit, die gibt es einfach nicht. Auch wenn wir alles dagegen unternehmen, Unfälle können trotzdem mal passieren.»
Regelmässiges Reittraining
Abgesehen von den neuen Regeln achten die Reiter auch darauf, dass sie unter dem Jahr nicht aus der Übung geraten. So finden regelmässige Reittrainings statt. Die Reiter der Stadtzunft beispielsweise treffen sich jede Woche zur Reitstunde - auf den Pferden, die sie auch am Sechseläuten satteln.