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Interview mit Blerim Bunjaku (29.11.2015)
Aus Regi ZH SH vom 29.11.2015.
abspielen. Laufzeit 17 Minuten 42 Sekunden.

Zürich Schaffhausen «Die Radikalisierung von Jugendlichen macht mich allergisch»

Der Winterthurer SP-Politiker Blerim Bunjaku hat den Verein «Fair Winti» gegründet. Er will die Probleme mit radikalen Islamisten in Winterthur angehen. Im Verein sollen verschiedene muslimische Gruppierungen und Vertreter anderer Religionen aus Winterthur miteinander ins Gespräch kommen.

Immer wieder gerät Winterthur in die Schlagzeilen wegen radikaler Muslime. Von sechs jungen Menschen aus Winterthur ist bekannt, dass sie in den Krieg nach Syrien reisen wollten. Unter Verdacht steht auch die Moschee An'Nur, in deren Umfeld sich Islamisten tummeln sollen.

Der 37-jährige Blerim Bunjaku hat albanische Wurzeln, ist selber Muslim und besorgt über die Situation in Winterthur. Er wirft den Behörden vor, die Augen vor dem Problem zu verschliessen. Mit seinem von ihm gegründeten Verein «Fair Winti» - Freiwillige Arbeitsgruppe Winterthur – möchte er sich gegen Radikalisierungstendenzen in Winterthur stemmen und Lösungen suchen für ein friedliches Zusammenleben.

«Die Lok ist am Laufen»

Die vielen Reaktionen, die er erhalten habe, hätten ihn überrascht, so Bunjaku:«Es ist unglaublich, wie viele Leute mir helfen oder Mitglied werden wollen. Wir haben eine Lokomotive aufs Gleis gestellt - und die ist jetzt am Laufen». Inzwischen seien sich eigentlich alle einig, dass es in Winterthur ein Problem gebe mit radikalen Islamisten. «Umso schöner ist es, dass nun langsam auch alle Seiten das Problem anpacken wollen.»

Positive Signale von der Stadt Winterthur

Vertreter der islamischen Kulturvereine und Moscheen - auch der umstrittenen An'Nur-Moschee - hätten ihm Unterstützung zugesichert. Und auch von Seiten der Stadt, die sich bislang in Zurückhaltung übte, gebe es positive Signale. Mehr will Bunjaku gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» noch nicht preisgeben.

Ziemlich genaue Vorstellung hat er darüber, wie konkrete Lösungen für das Islamisten-Problem aussehen könnten. Bunjaku fordert zum Beispiel eine neue Anlaufstelle für besorgte muslimische Eltern. Und Schulstunden, in denen das Thema «Islam und Islamismus» vertiefter als bis jetzt behandelt wird.

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