- Die Grünen können mit Martin Neukom ihren 2015 verlorenen Sitz in der Zürcher Regierung zurückerobern.
- Die SVP verteidigt mit Natalie Rickli ihren zweiten Sitz.
- FDP-Kandidat Thomas Vogel verpasst die Wahl. Damit verlieren die Freisinnigen ihren zweiten Sitz im Regierungsrat.
- Alle bisherigen Regierungsräte schaffen die Wiederwahl problemlos. Damit setzt sich die Regierung neu zusammen aus: 2 SP, 2 SVP, 1 FDP, 1 CVP und 1 Grüner.
- Die Wahlbeteiligung lag bei 32 Prozent. Das ist etwa gleich hoch wie vor vier Jahren.
Die Grünen haben heute den Coup geschafft. Mit Martin Neukom sind sie zurück in der Zürcher Kantonsregierung. «Den Ausschlag gab wohl das Thema Klima», erklärte er vor den Medien. Er mache seit zehn Jahren Klimapolitik. Deshalb sei es wohl von vielen Wählern als glaubwürdig erachtet worden, dass er da was bewegen könne.
Auch ein Tag der Frauen
Nationalrätin Natalie Rickli konnte den zweiten Sitz der SVP ins Trockene bringen. Mit vier Regierungsrätinnen stellen die Frauen die Mehrheit in der siebenköpfigen Exekutive.
Die Regierungsratswahlen sind aber auch ein Erfolg für die SP: ihre beiden Kandidaten, Mario Fehr und Jacqueline Fehr, erreichten die beiden besten Resultate.
Die Reaktionen der Gewinner
Mario Fehr (SP) – bisher
Wie bereits die Umfragen prophezeiten, erreichte der bisherige Sicherheitsdirektor Mario Fehr (SP) das deutlich beste Ergebnis. Er politisiere nahe an der Bevölkerung, sagte Fehr, dies sei heute von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürger honoriert worden.
Jacqueline Fehr (SP) – bisher
SP-Regierungsrätin Jacqueline Fehr ist sichtlich gerührt. Vor vier Jahren erreichte sie das schlechteste Wahlresultat, nun ist sie hinter Parteikollege Mario Fehr auf Platz zwei vorgedrungen. Geholfen habe ihr sicher ihre klare Politik und die Bereitschaft auch unbequeme Diskussionen zu führen.
Ernst Stocker (SVP) – bisher
Ernst Stocker (SVP) kann sich mit dem dritten Platz sozusagen Bronze umhängen. Ist er zufrieden damit? «Ich bin zufrieden, es ist ein gutes Resultat.» Die Gründe für sein gutes Abschneiden: «die Kasse des Kantons Zürichs stimmt.» Und: «Ich bin skandalfrei geblieben.»
Silvia Steiner (CVP) – bisher
Bildungsministerin Silvia Steiner (CVP) schafft die Wiederwahl mit einem konfortablen Ergebnis. Sie habe Stimmen von rechts und links Stimmen erhalten, sagte Silvia Steiner im Interview.
Carmen Walker-Späh (FDP) – bisher
Sie freue sich sehr den Kanton Zürich auch in den nächsten vier Jahren mitregieren zu können, sagt Carmen Walker-Späh zu ihrer Widerwahl. Dennoch trübe die Nichtwahl ihres Patreikollegen Thomas Vogel ihr Ergebnis.
Martin Neukom (Grüne) – neu
Er sorgte für die grosse Überraschung an diesem Wahlsonntag – Martin Neukom. Er holt für die Grünen den Sitz zurück, den sie vor vier Jahren an die CVP verloren hatten. Neukom ist sichtlich gerührt. Gerechnet hätte er damit nie, sagte er im Interview nach seiner Wahl.
Natalie Rickli (SVP) – neu
Den letzten Platz in der Regierung sichert sich Natalie Rickli. Sie kann somit den zweiten Sitz für die SVP verteidigen, welcher durch den abtretenden Markus Kägi frei wird. Umfragen vor den Wahlen sagten Rickli ein besseres Resultat voraus. Dennoch zeigt sich Rickli zufrieden.
Die Reaktionen der Verlierer
Thomas Vogel (FDP) – neu
Der grosse Verlierer der Zürcher Wahlen ist Thomas Vogel (FDP). Er erreichte zwar das absolute Mehr, schied aber als Überzähliger aus. «Ich bin sehr enttäuscht, aber ich bin nicht völlig überrascht» , sagt Vogel. Er habe gewusst, dass es bei dieser Ausgangslage heikel werden könnte.
Jörg Mäder (GLP) – neu
Den Sprung in die Zürcher Regierung schafft auch die GLP nicht. Ihr Kandidat Jörg Mäder erreicht das absolute Mehr nicht und landet auf dem 9. Platz. Gross enttäuscht sei er aber nicht, auch dank des guten Abschneidens seiner Partei bei den Parlamentswahlen.
Walter Angst (AL) – neu
Mit gut 82'000 Stimmen landet Walter Angst von der Alternativen Liste auf dem zehnten Platz und schafft somit den Sprung in die Zürcher Kantonsregierung nicht.
Rosmarie Quadranti (BDP) – neu
Rosmarie Quadranti von der BDP ist enttäuscht – weniger über ihr Ergebnis, mehr über jenes ihrer Partei. Sie sei angetreten um der BDP im Kantonsratswahlkampf zu helfen. Sie sei enttäuscht, dass ihre Partei aus dem Parlament ausgeschieden ist.
Hanspeter Hugentobler (EVP) – neu
Hanspeter Hugentobler (EVP) landet auf dem zwölften und somit zweitletzten Platz. Dafür kann die EVP ihre Sitze im Parlament halten. Hugentobler glaubt, dass seine Kandidatur dabei geholfen hat.
Hans Egli (EDU) – neu
Am wenigsten Stimmen erhielt Hans Egli (EDU). Er zeigte sich im Interview sichtlich enttäuscht über sein Ergebnis.