- Die Zürcher Gesundheitsdirektion verzeichnete am Mittwochabend 48 neue Corona-Fälle.
- Damit hat sich die Zahl der Neuinfizierten seit Anfang der Woche verfünffacht.
- Für die 25 Zürcher Contact Tracer ist es deshalb nicht mehr möglich, sämtliche Personen einer Ansteckungskette zu kontaktieren.
Zu Beginn des Contact Tracings nannte die Zürcher Gesundheitsdirektion 50 Neuinfektionen pro Tag als oberste Grenze, um sämtliche Kontakte richtig nachverfolgen zu können. Wie sich jetzt nach dem Superspreader-Fall im Zürcher Club «Flamingo» zeigt, stossen die Contact Tracer aber bereits früher an ihre Grenzen.
«Gibt es in einem Fall wie beispielsweise in einem Club 300 Kontakte, sind wir gefordert», sagt die Zürcher Kantonsärztin Christiane Meier. Viele dieser Personen würden sich telefonisch bei den Contact-Tracern melden, was einen grossen Arbeitsaufwand bedeutet.
Eigenverantwortung bleibt wichtig
Die 25 Contact Tracer im Kanton Zürich telefonieren deshalb in gewissen Fällen nur noch mit der infizierten Person, welche andere angesteckt haben könnte. Sie müsse dann ihr Umfeld selbstständig informieren, so Christiane Meier. Für die Bekämpfung des Virus sei es deshalb entscheidend, wie benachrichtigte Personen mit den Informationen umgehen würden.
Meier vergleicht dies mit der Covid-App des Bundes, bei der betroffene Personen unter Umständen die Anweisung erhalten, sich in Selbstquarantäne zu begeben. «Nehmen die Betroffenen dies ernst, ist es weniger gefährlich, als wenn sie die Anweisung auf die leichte Schulter nehmen und sich nicht daran halten», so Meier.
Externe Organisation soll Kanton unterstützen
Um die Kapazität zu erhöhen, sucht die Zürcher Gesundheitsdirektion eine externe Organisation, welche das Contact Tracing übernimmt. Ursprünglich war dies auf September geplant. Aufgrund der steigenden Zahlen gibt die Gesundheitsdirektion aber bereits in den nächsten Woche bekannt, mit wem sie eine Partnerschaft eingeht.