- Grünliberale und Grüne gewinnen im Kantonsparlament je 9 Sitze dazu.
- Das bürgerliche Bündnis aus SVP, FDP und CVP büsst 12 Sitze ein, allein die SVP verliert 9 Sitze.
- Die BDP scheidet aus dem Parlament aus, die EDU verliert die Fraktionsstärke.
- Insgesamt rückt das Parlament nach links und wird klar umweltbewusster.
GLP und Grüne profitieren bei den Zürcher Kantonsratswahlen von der aktuellen Klimadiskussion: Die Grünliberalen legen um 9 Sitze zu, die Grünen ebenfalls um 9. Grosse Verliererin ist die SVP, die den grössten Sitzverlust seit Jahrzehnten hinnehmen muss, nämlich minus 9 Sitze.
SVP-Kantonalpräsident Konrad Langhart erklärt die herbe Niederlage seiner Partei mit der Themensetzung im Wahlkampf: «Es ist offensichtlich, dass das grüne Lager mit der ganzen Klima-Debatte besser mobilisieren konnte und unsere Themen in den Hintergrund traten.» Man werde das Resultat kommende Woche gemeinsam mit der SVP Schweiz analysieren und die nötigen Schlüsse daraus ziehen.
Für Corina Gredig, Co-Präsidentin der Grünliberalen, sind die Wahlresultate ein Grund zur Freude. Die Klimadiskussion und die Haltung der GLP zu Europa hätten zu diesem grossen Erfolg beigetragen, sagte sie.
Auch die Alternative Liste legt zu. Sie gewinnt einen Sitz und verteidigt mit neu 6 Mandaten die bei den letzten Wahlen erstmals erreichte Fraktionsstärke.
BDP fliegt aus dem Kantonsrat
Die BDP ist neu gar nicht mehr im Kantonsparlament vertreten. Entsprechend enttäuscht ist Fraktionspräsident Marcel Lenggenhager: «Wir wären gerne weiter für den Kanton Zürich dagewesen.» Man kenne vielleicht die BDP, aber nicht ihre Personen. Wenn aber an der Basis und in den Gemeinden wieder mehr geleistet werde, sei es möglich, dass man in vier Jahren die Fünf-Prozent-Hürde wieder schaffe, hofft Lenggenhager.
SVP, FDP, EDU und CVP kommen zusammen auf noch 86 Sitze und verlieren die bürgerliche Mehrheit im 180-köpfigen Parlament. Die Mitte, die nach dem Ausscheiden der BDP nur noch aus GLP und EVP besteht, wird gestärkt und dürfte im neu zusammengesetzten Parlament in vielen Fragen wieder das Zünglein an der Waage spielen.
Umweltthemen werden es in Zukunft im Kantonsparlament klar leichter haben: Grüne und Grünliberale erreichen zusammen mit den tendenziell grün abstimmenden Linksparteien SP und AL und der ebenfalls grün stimmenden Mittepartei EVP eine Mehrheit von 94 Mandaten.
Im neuen Parlament zugelegt haben auch die Frauen: Sie besetzen neu 71 Sitze. Der neue Frauenanteil beträgt 39.4 Prozent. Vor vier Jahren war es erst ein Drittel. Am meisten Frauen in der Fraktion zählt – wenig überraschend – die SP mit 20 Parlamentarierinnen.