Alain Chambovey ist Ranger in der Reinacher Heide. Mit seinen Kolleginnen und Kollegen überwacht es das Naturschutzgebiet und weist Leute auf das Einhalten der Regeln hin. Während des Corona-Lockdowns besuchten deutlich mehr Personen die Reinacher Heide. Chambovey zählte 12'000 Menschen in den Monaten März, April und Mai. Dies sind fünfmal mehr als in der Vergleichszeit des Vorjahres. Entsprechend nahm auch die Arbeit für die Ranger zu.
Viele sinnvolle Regeln
Baden ist im Naturschutgebiet verboten, Hunde dürfen nicht mitgenommen werden und Feuer darf nur an den vorgesehenen Stellen entfacht werden. Besonders Mühe bereitete den Besuchern auf den Wegen zu bleiben und nicht ans Ufer der Birs zu gehen.
Über 800 Mal mussten Ranger Personen ermahnen, in der Vergleichszeit des Vorjahres waren es knapp 100. Dies entspricht einer Zunahme um knapp das Neunfache. Chambovey fiel auf, dass viele Menschen sich in der Reinacher Heide aufhielten, die sonst nicht in ein Naturschutzgebiet gehen würden. Der Informationsbedarf bei diesen Menschen sei entsprechend gross. In den meisten Fällen sei das Verständnis da, wenn der Sinn einer Regel erkannt würde: «Wir erklären den Leuten, wieso sie hier nicht baden dürfen oder wieso sie nicht auf eine Wiese gehen sollten.» Selten sei die Einzigartigkeit der Natur sofort erkennbar.
Corona brachte die Ranger der Reinacher Heide an die Grenze der Belastbarkeit. Dennoch gewinnt Alain Chambovey der Situation etwas Positives ab: «Noch nie haben wir so viele Menschen erreicht.» Das sei auch nötig, denn der Druck auf die Naherholungsgebiete würde mit der Zunahme der Wohnbevölkerung weiter wachsen. Und da sei das Verständnis und die Achtung vor der Natur von elementarer Bedeutung.