Reliquien, also die Überreste von Heiligen wie zum Beispiel Knochen, Zähne oder Stücke ihrer Kleidung, wurden von Gläubigen früher verehrt. Pilger reisten dafür quer durch die Welt. Heute hätten Reliquien nicht mehr die gleiche Bedeutung. Dies sagt Claudius Luterbacher, Kanzler vom Bistum St. Gallen. Trotzdem wurde er hellhörig, als Touristen in der Prager Wenzelskapelle auf Überreste der beiden Klostergründer Gallus und Otmar stiessen.
«Wir wussten, dass Karl der IV. Teile des Grabes von Gallus im 14. Jahrhundert nach Rücksprache mit dem Abt nach Prag mitgenommen hat», sagt Luterbacher. Daher sei es keine Überraschung, dass sich die Reliquien dort befänden. Und: Es habe auch früher schon Gespräche darüber gegeben, diese seien jedoch im Sand verlaufen. «Wir können uns vorstellen, mit Prag Kontakt aufzunehmen», so Luterbacher weiter. In der Hoffnung, dass Prag die Reliquien an den Ort der ursprünglichen Grablegung zurück gebe. Aber, so der Kanzler, das stehe nicht zuoberst auf der Prioritätenliste.