Ganz überraschend kommen die Zahlen nicht: Die Führungsriege des FC Basel hatte die Öffentlichkeit seit Wochen auf die schlechten Nachrichten vorbereitet. In zahlreichen Interviews wiesen sowohl Präsident Bernhard Burgener als auch Geschäftsführer Roland Heri darauf hin, dass die Reserven im vergangenen Jahr massiv schrumpften, und dass die Corona-Krise die finanzielle Lage des Clubs zusätzlich verschärft.
Seit gestern Abend liegen nun die Zahlen auf dem Tisch. Der FCB hat diese auf seiner Homepage veröffentlicht. Nicht ganz freiwillig, sondern aufgrund von Bestimmungen der Liga. Demnach schrieb der FCB 2019 einen Rekordverlust von 19,6 Millionen Franken.
Eine Begründung für den grossen Verlust liefert Roland Heri in einem Video-Interview auf der FCB-Seite: «2019 haben wir bewusst auf lukrative Transferangebote verzichtet, die wir für einige Spieler hatten.» Man habe aus sportlichen Gründen auf lukrative Spielerverkäufe verzichtet, «um europäisch dabei zu sein und den Wert der Spieler zu steigern.»
Wir haben bewusst auf lukrative Transfers verzichtet.
Im laufenden Jahr belastet die Corona-Krise den Club zusätzlich massiv auch bei den Transfers. «Niemand konnte wissen, dass eine solche Pandemie kommt», sagt dazu FCB-Präsident Bernhard Burgener.
Neben den tiefen Transfererlösen hat der FC Basel aber auch ein Problem mit hohen Spielerlöhnen: 51 Millionen Franken gibt der FCB aktuell für die Löhne seiner Spieler aus. Ein stolzer Betrag, sind es doch bei Meister YB 20 Millionen Franken weniger.
Niemand konnte wissen, dass eine solche Pandemie kommt.
Zu den hohen Löhnen sagt Burgener: «Wir haben hier schon viel gemacht und die Kosten gesenkt. Viele Verträge sind aber langfristig.» Im Sommer soll es hier zu Veränderungen kommen: Dann laufen viele Verträge aus und Burgener kann mit den Spielern über tiefere Löhne verhandeln.
Detaillierte Zahlen zum Jahr 2019 werden indes erst im Geschäftsbericht zu einem späteren Zeitpunkt bekannt. Bereits vor rund einer Woche hatte der Ligakonkurrent YB seine Zahlen publiziert und einen Rekordgewinn von 21 Millionen Franken ausgewiesen.