Die Rettung für die Rehkitze kommt von oben. Mit einer Drohne sucht Wildhüter Hans Dalcher um Oberdorf im Baselbiet die Felder ab. Eine Wärmebildkamera hilft, die Tiere zu erkennen: «Wenn ich auf meinem Bildschirm einen roten Fleck sehe, dann könnte das ein junges Reh sein.» Manchmal reiche der Lärm der Drohne schon aus und das Kitz ergreift die Flucht. Oftmals sind die Tiere aber noch zu klein, «dann muss ich sie ganz sorgfältig mit Grasbüscheln umwickeln und sie aus dem Feld tragen.»
Die Bauern haben keine Chance zu bremsen.
Seit diesem Frühjahr bietet Hans Dalcher den lokalen Bauern seinen Dienst an. Das berichtete bereits die Oberbaselbieter Zeitung. Per Telefon können sie Ihn informieren, bevor sie ihr Feld mähen. «Dann suche ich das Gebiet mit meiner Drohne ab.» Denn die Hauptgefahr für die Rehkitze, die im hohen Gras versteckt sind, sind die Mähmaschinen der Bauern. «Die Bauern haben keine Chance zu bremsen». Jedes Jahr landen darum viele Jungtiere im Messer der Mähmaschine. Der sichere Tod für die Rehkitze.
Für die Bauern sei das sehr belastend. «Manchmal erwischen sie beim Mähen auch nur die Beine der Rehkitze - das Geschrei ist unerträglich.» Dalcher ist froh, dass er nicht nur die Tiere schützen, sondern auch die Bauern entlasten kann.
(Regionaljournal Basel, 17.30 Uhr)