Ein Thema, ein Stichwort, und los. Reden aus dem Stegreif ist eine Disziplin, in der Melchior Glatthard Europameister ist. Auch im humoristischen Reden trägt er den Titel, spontanes Reden mit Witz.
Angefangen habe alles an der Uni, sagt Melchior Glatthard: «Da kam jemand vom Rhetorik-Club Bern zu mir und lud mich ein, dort mitzumachen.» Bei den Treffen im Club und den Trainings dort habe er gemerkt, dass ihm die freie Rede liegt.
Ein «Schnuri» sei er schon, aber das Reden vor Publikum sei etwas ganz anderes, als einfach drauflos zu plappern. «Rhetorik hat immer ein Ziel. Rhetorische Mittel ohne Ziel und Aussage bringen nichts.»
Über das Reden vor Publikum
Er sei immer noch vor jedem Publikumsauftritt nervös, sagt Melchior Glatthard. Das sei aber auch positiv: «Ich mag das Adrenalin vor einem Auftritt.»
Stehe er vor einem Auftritt, so müsse er sich aufpeitschen: «Ich sage mir: ‹Du kannst das, du schaffst das, du zeigst es denen.›» Es brauche aber auch physische Übungen, um den Körper zu lockern.
Über das Selbstvertrauen
Selbstvertrauen habe er nicht immer gehabt, was das Reden betreffe. Aber durch den Zuspruch anderer, auch im Rhetorik-Club in Bern, habe er Selbstvertrauen aufbauen können. «Es braucht Erfolgserlebnisse, um Selbstvertrauen zu gewinnen», sagt Glatthard.
Über Strategien und Stile
Wie spontan eine gute Rede halten? Melchior Glatthard hat seine Strategien. Einstieg und Ausstieg seien wichtig. Auch Humor sei ein bewährtes Element. Verstehe er von einem Thema wenig, versuche er es auf eine allgemeine Ebene zu bringen.