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Rücktritt nach 10 Jahren Felix Howald: «Unser Einfluss in der Politik ist gewachsen»

Der Direktor der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz hat den Wirtschaftsverband geprägt. Ende Jahr hört er auf.

Die Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ) muss sich einen neuen Direktor oder eine neue Direktorin suchen. Felix Howald gibt den Posten nach zehn Jahren im Amt ab. Der 49-Jährige macht sich selbstständig.

Howald steige als Partner bei der Verwaltungsrat Management AG in Luzern ein, teilte die IHZ anlässlich ihrer Generalversammlung am Freitag mit. Der scheidende Direktor werde zudem seine Verwaltungsratstätigkeit ausbauen. Er bleibt bis Ende Jahr Direktor der IHZ. Die Suche seiner Nachfolge sei eingeleitet worden.

Das macht die IHZ

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Die IHZ ist als privater Verein organisiert. Sie ist seit 130 Jahren in den Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden tätig. Der Verband mit 650 Unternehmen macht Lobbyarbeit in der Politik, bietet den Mitgliedern verschiedene Dienstleistungen und Beratungen an und engagiert sich auch in der Weiterbildung.

SRF News: Felix Howald - warum erfolgt der Rücktritt genau jetzt?

Felix Howald: Ich hatte immer die Einstellung, dass ich diese Aufgabe für eine gewisse Zeit übernehme, aber ich mache das nicht für immer. Auf der anderen Seite spüre ich leichte Ermüdungserscheinungen, man ist nicht mehr gleich selbstkritisch wie am Anfang. Es ist gut, in einem solchen Moment den Mut zu haben, aufzuhören.

Die IHZ hat 650 Mitgliederfirmen, sie vertritt 80'000 Arbeitsplätze - das klingt imposant. Aber was hat die IHZ in den letzten zehn Jahren erreicht?

Die drei wichtigsten Punkte: Ich habe es intern geschafft, ein gutes Team aufzubauen. Weiter konnten wir bei den Mitgliedern stark wachsen. Quantität ist aber nur das eine. Wichtiger ist aber, dass wir eine Gemeinschaft bilden, eine Community. Und das Wesentlichste: Unser Einfluss in der Politik ist gewachsen in den fünf Kantonen, in denen wir aktiv sind, aber auch auf nationaler Ebene.

Welchen Einfluss hat denn ein Verband auf die Politik?

Die Aufgabe eines Verbands ist wichtiger denn je. Wir kommen immer weiter weg vom Milizsystem. Früher waren die reale und die politische Welt enger verknüpft. Der Unternehmer war noch in der Politik, der Gemeindepräsident hatte noch einen Laden. Wir spüren eine Entwicklung dahin, dass sich immer weniger Unternehmer in der Politik engagieren. Darum werden die Verbände wichtiger.

Auszug aus dem Interview geführt von Markus Föhn.

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