«Wenn wir in den Ferien sagen, dass wir aus Merenschwand sind, dann fragen immer alle: Ach, dort, wo Doris herkommt?» Das erzählt Dorf-Chronist Bruno Käppeli. Die 3000-Seelen-Gemeinde im Freiamt ist hör- und sichtbar stolz auf «ihre» Bundesrätin.
Dabei sei sie im Dorf eben gar nicht zur Politikerin geworden, erklärt Metzger Beat Stierli. «In Bern ist sie vielleicht Frau Bundesrätin, hier ist sie einfach Frau Leuthard.» Man habe die Magistratin auch in seinem Laden nie auf politische Geschäfte angesprochen.
Viel lieber erzählen die Merenschwander alte Geschichten von «Doris», die sich in den Vereinen engagierte. An der Abendunterhaltung habe sie jeweils Kulissen genagelt, erzählt der Chronist. Und er hofft, dass Doris Leuthard künftig wieder bei der Damenriege mithilft.
Darauf hofft auch der Präsident des sehr aktiven Turnvereins. Adrian Meier kann sich gut vorstellen, dass Doris Leuthard nach Abschluss ihrer Politkarriere wieder aktiv ins Vereinsleben einsteigt. Sie sei «so bodenständig geblieben», meint er. «Ich kann mir gut vorstellen, dass sie wieder am Buffet am Turnerabend mithilft.»
Doris Leuthard ist noch immer eine von hier. Sie gehört noch immer zum Dorf, auch wenn sie – wie sie selber an ihrer Medienkonferenz erklärte – ihre Familie viel zu wenig gesehen habe in letzter Zeit. «Sie war nie wirklich weg», sagt Metzger Beat Stierli. Und fügt an: «Aber vielleicht trifft man sie wieder etwas öfter an in Zukunft».