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Rumantsch Grischun gescheitert und jetzt? Regierunsrat Jon Domenic Parolini nimmt Stellung.
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 27.06.2019. Bild: Keystone
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Rumantsch Grischun «RG als Alphabetisierungssprache ist kein Erfolgserlebnis»

In drei weiteren Gemeinden wird Rumantsch Grischun als Unterrichtssprache in Frage gestellt. Würden die Initiativen in den drei Gemeinden angenommen, wäre Rumantsch Grischun an den Schulen praktisch kein Thema mehr. Zahlen des Kantons zeigen, übrig blieben noch die Zweisprachigen Schulen in Trin, Domat/Ems und Chur.

Jon Domenic Parolini

Regierungsrat

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Jon Domenic Parolini ist Regierungsrat und Vorsteher des Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartements. In sein Departement gehört das Thema «Rumantsch Grischun an den Schulen».

SRF News: In den Gemeinden Lenz Albula und Surses soll Rumantsch Grischun mit Hilfe von Initiativen aus den Schulen gekippt werden. Wenn es soweit kommt, wird Rumantsch Grischun nur noch in den zweisprachigen Schulen in Chur, Domat Ems und Trin unterrichtet. Ist Rumantsch Grischun ein Rohrkrepierer?

Jon Domenic Parolini: Man kann nicht verallgemeinern. Rumantsch Grischun hat weiterhin eine Funktion als Alternative zum Deutschen, beispeilsweise in der Verwaltung. Als Alphabetisierungssprache an der Schule ist sie aber offensichtlich gescheitert. Ich hoffe, dass in den zweisprachigen Schulen das Rumantsch Grischun bleibt, weil dort Schüler aus verschiedenen Idiomen zusammen kommen. Zudem sollen Passivkenntnisse in Rumantsch Grischun weiterhin vermittelt werden.

Warum ist Rumantsch Grischun als Alphabetisierungssprache gescheitert?

Die Sprache hat sehr viel mit Emotionen und Identität zu tun hat. Vielen steht das lokale Idiom einfach viel näher als Rumantsch Grischun. Und wir halten die Gemeindeautonomie sehr hoch. Die Gemeinden und nicht der Kanton entscheiden über die Schulsprache. Aus diesen Gründen haben wir die Situation wie sie sich jetzt präsentiert.

Haben die Probleme mit Rumantsch Grischun die Romanische Sprache als ganzes geschwächt in den letzten Jahren?

Natürlich hat die Einführung von Rumantsch Grischun und das Zurückgehen zu den Idiomen in den Schulen der romansichen Sprache als Ganzes geschadet. Aber, der Wortschatz ist dank Rumantsch Grischun auch grösser geworden. Mit Hilfe der Einheitssprache kann man viele Texte übersetzen, die sonst nie übersetzt worden wären. Von daher ist die Bilanz im Allgemeinen nicht so negativ.

Das Gespräch führte Silvio Liechti.

RG in der Schule

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Angefangen hat die turbulente Geschichte von Rumantsch Grischun an den romanischsprachigen Schulen 2003. Damals beschloss der Grosse Rat, nur noch Lehrmittel in Rumantsch Grischun herauszugeben. Die Gemeinden behielten aber ihr Recht, die Schulsprache zu wählen.

Zwar hatten sich bis 2009 rund die Hälfte der romanischen Gemeinden für Rumantsch Grischun entschieden. Ein paar Jahre später wurde vielerorts der Entscheid wieder rückgängig gemacht.

2011 zog die Dachorganisation der Rätoromanen, die Lia Rumantscha, die Notbremse. Sie schlug in der Schule eine Koexistenz von Einheitssprache und Idiomen vor. Das Parlament und die Regierung folgten der Lia Rumantscha später.

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Initiativen gegen Rumantsch Grischun in der Schule
Aus Schweiz aktuell vom 27.06.2019.
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