Es gibt wohl wenige SCB-Fans, die treuer sind als Martin «Tuni» Megert. Seit 43 Jahren geht er an die Spiele. Von den Heimpartien hat er in dieser Zeit nur gerade deren zwei verpasst. Bei allen anderen rund 1000 Partien im Berner Stadion war er dabei.
Seit mehreren Jahren schreibt er auch über die Spiele. Seine Matchberichte veröffentlicht er kurz nach den Partien auf seiner Facebook-Seite «Hardboiled SCB». Mit grossem Erfolg: Rund 9000 Leute folgen ihm, seine Texte werden bis gegen 30'000 Mal gelesen. «Dass die Texte so gelesen werden, ist schön für mich. So ist es keine Ego-Party», sagt der 55-jährige Informatiker.
Direkt und hart
Was da steht, ist oft starker Tobak. Megert schreibt polemisch, hart und manchmal auch unter der Gürtellinie. «Ich benutze halt die Sprache, die in den Zuschauerrängen gesprochen wird. Und die ist oft direkt und hart.»
Wenn in der Zeitung von einem «taktischen Spiel» die Rede sei, dann rede der Fan normalerweise von einem Scheiss-Spiel. Und so sage auch er es.
Daneben werden Spieler mit ulkigen Übernahmen ausgestattet, Ambri-Piotta wird zu Ambri-Risotto und das Tessin bezeichnet er gleich als «Nordafrika». «Unterdessen kennt man mich ja auch im Tessin. Die Leute wissen, dass ich es nicht böse meine.»
Keine Gewalt, kein Rassismus
Sowieso habe er seine Regeln: «Gewalt und Rassismus sind ausgeschlossen», sagt Megert. Dass er trotzdem einmal von Facebook gesperrt wurde – wegen eines Bildes einer nackten Frau – habe ihm die Grenzen aufgezeigt.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 17:30 Uhr)