Es ist der Alptraum jedes PR-Verantwortlichen: Die Stadt Schaffhausen und die Verkehrsbetriebe wollten eigentlich beste Werbung machen für ihr Batteriebus-Projekt. Und dann das: Schon am ersten Betriebstag gibt der Testbus seinen Geist auf und muss abgeschleppt werden.
Wackelkontakt stoppte den Bus
Schuld ist der Defekt eines fingerdicken Kabels, der die Stromzufuhr unterbrach. Wahrscheinlich handle es sich um eine Verschleisserscheinung, hiess es bei der VBSH auf Anfrage des «Regionaljournal». Das Testfahrzeug sei einer der ersten Demobusse der Herstellerfirma Irizar und habe in diversen Städten Europas schon über 200’000 Kilometer pannenfrei absolviert.
Dass nun ausgerechnet in Schaffhausen dieser Defekt auftrete, zwei Monate vor der entscheidenden Volksabstimmung über die Einführung der Batteriebusse, das sei ärgerlich und enttäuschend. Das erklärte der zuständige Stadtrat Daniel Preisig. «Mir tut es vor allem leid für die Leute, die so lange und hart für dieses Projekt gearbeitet haben. So viel Pech haben wir nicht verdient.»
Umfangreiche Tests stehen an
Trotz vieler hämischer Kommentare in den sozialen Netzwerken glaubt Preisig nicht, dass der Fehlstart die städtische Volksabstimmung im November negativ beeinflussen wird. Er mahnte zur Sachlichkeit. «Wir beheben den Fehler, werden den Bus wieder auf die Strasse bringen und die Leute überzeugen, dass er funktioniert.»
Das Ersatzkabel aus Spanien soll noch in der Nacht auf Dienstag in Schaffhausen ankommen und eingebaut werden. Danach stehen umfangreiche Tests an, bevor der Bus in den kommenden Tagen wieder für Publikumsfahrten zur Verfügung stehe. So sollen weitere unliebsame Überraschungen vermieden werden.