Der Klimastreik ist in Schaffhausen angekommen. Mit Transparenten und Sprechchören sind am Freitag rund 400 Jugendliche durch Schaffhausen gezogen. Sie forderten die Politik auf, zum Schutz des Klimas endlich zu handeln. Den Streik mitorganisiert haben die 16-jährige Mascha Hübscher und der 15-jährige Gianluca Looser.
SRF News: 400 Jugendliche gingen am Freitag auf die Strasse, um gegen den Klimawandel zu protestieren. Ihr scheint selbst etwas überrascht, dass so viele erschienen sind?
Mascha Hübscher: Ja, wir waren sehr überrascht. Wir waren sehr unsicher, wie viele erscheinen werden. Wir haben nur wenige Rückmeldungen erhalten und haben uns deshalb sehr gefreut.
Woher kommt euer persönliches Engagement? Gab es einen Auslöser?
Gianluca Looser: Man hört jeden Tag in den Medien vom Klimawandel und wir hatten einen mega heissen Sommer, der mich persönlich sehr beunruhigt hat. Ausserdem hat mich die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg sehr motiviert, auch in Schaffhausen einen Streik anzureissen.
Mascha Hübscher: Greta Thunberg ist auch für mich ein grosses Vorbild. Ich finde es sehr mutig und stark, dass sie diese Klima-Bewegung praktisch im Alleingang angezettelt hat.
Wie kam es, dass ihr den Klimastreik in Schaffhausen tatsächlich losgetreten habt?
Ginaluca Looser: Es hat mich schon lange wahnsinnig aufgeregt, dass wir in Schaffhausen noch keinen Klimastreik hatten. In kleineren Städten, wie zum Beispiel in Solothurn, sind Jugendliche bereits auf die Strasse gegangen. Ich habe dann Leute aus meinem Freundeskreis angefragt und sehr schnell ist eine zwölfköpfige, motivierte Gruppe zusammengekommen.
Es waren nur wenige Politikerinnen und Politiker mit euch auf der Strasse. Hat euch das enttäuscht?
Gianluca Looser: Ja, sicher. Wir hätten mehr Politiker erwartet. Sie werden noch merken, dass sie sich zeigen müssen. Damit geben wir uns nicht zufrieden. Wir möchten nun mit Kantonsräten zusammensitzen und die Politik direkt beeinflussen.
Wie engagiert ihr euch persönlich gegen den Klimawandel?
Mascha Hübscher: Ich achte sehr darauf, dass ich nicht zu viel Abfall produziere und auch mein Konsumverhalten hat sich geändert. Wenn ich neue Kleider kaufe, überlege ich mir zum Beispiel zuerst, ob ich das wirklich brauche.
Gianluca Looser: Ich bin in meinem Leben erst zweimal geflogen, ich achte sehr auf meinen Fleischkonsum und darauf, dass ich regional einkaufe. Zudem bin ich ein passionierter Wassersparer.
Das Gespräch führte Roger Steinemann.