Das Projekt am Simplonpass kam von allen Seiten her unter Beschuss: Für 30 Millionen Franken wollte das Verteidigungsdepartement (VBS) den Artillerieschiessplatz ausbauen. Geplant war eine neue Panzerpiste, ein acht Meter breiter Rundkurs, sowie ein neues Betriebsgebäude – dies in fast unberührter Natur.
Umweltverbände und Besitzer von Ferienhäusern wehrten sich gegen die Baupläne. Sie sprachen von einem massiven Eingriff in die Natur.
Am Dienstagnachmittag hat das VBS bekannt gegeben, dass es das Baugesuch auf dem Artillerieschiessplatz am Simplonpass zurückzieht. Gegen das Plangenehmigungsverfahren seien 31 Einsprachen eingegangen. Nur mit geringfügigen Projektanpassungen könne den Anliegen der Einsprechenden nicht Rechnung getragen werden, schreibt das VBS weiter.
Kritiker einbeziehen
Mit Anwohnerinnen und Anwohnern und mit den Umweltverbänden soll nun das Gespräch gesucht und die Pläne angepasst werden. Zudem soll ein Gutachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) eingeholt werden.
Ein neues Baugesuch soll bereits im kommenden Frühling eingereicht werden.
Wichtiger Schiessplatz für Armee
Der Schiessplatz Simplon ist für die Armee gemäss Mitteilung vom Dienstag der «wichtigste Schiessplatz für die Verbandsausbildung der Artillerie». Er sei der einzige Schiessplatz, auf dem auf lange Distanzen sowie mit dem Grossteil der Artilleriemunitionsarten geschossen werden könne.