Es ist nicht das erste Mal, dass sich Sozialhilfeempfänger über schikanöse Behandlungen durch das Dübendorfer Sozialamt beklagen. Bereits 2016 wurden Vorwürfe laut. Die Stadt behandle Betroffene oft wie Schmarotzer, Klienten ausländischer Herkunft würden absichtlich und systematisch unkorrekt bedient, lauteten damals die Vorwürfe.
Publik wurde diese Kritik nachdem die Leiterin der Sozialhilfe auf Facebook rassistische Beiträge veröffentlicht hatte. Sie wurde darauf verwarnt und für eine Zeit beurlaubt – unterdessen ist sie wieder im Amt und geniesst das Vertrauen der politischen Vorgesetzten.
Wir werden eine neutrale Stelle einsetzen, die die Vorwürfe überprüft.
Die neuen Vorwürfe gehen nun wieder in dieselbe Richtung: Wer von den Dübendorfer Behörden Sozialhilfe beziehe, werde schikaniert. Nachdem der «Tages-Anzeiger» neue Fälle öffentlich machte, reagiert die Stadt nun. Sozialvorsteherin Jacqueline Hofer (SVP) sagt gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen», sie lasse sie Fälle von einer neutralen Stelle durchleuchten.
Eigentlich gäbe es in Dübendorf eine Ombudsstelle, die genau für solche Fälle zuständig wäre. Sie wurde nach den letzten Vorwürfen eingerichtet. Offenbar ist sie aber nicht neutral genug.
Auch der Bezirksrat wird aktiv
Nebst der unabhängigen Untersuchung der Stadt schaltet sich nun auch die Aufsichtsbehörde ein. Der Bezirksrat Uster will den Fall genauer anschauen. Er dürfte von Dübendorf also mehr Informationen und eine Stellungnahme verlangen. Der Bezirksrat hätte die Möglichkeit, ein Disziplinarverfahren gegen Mitarbeitende des Sozialamtes einzuleiten.