Der Winter fing gut an für die Skilifte im Zürcher Oberland. Im Dezember lag viel Schnee, besonders über die Festtage kamen die Gäste in Scharen. «Seit vielen Jahren hatten wir erstmals wieder den ganzen Dezember für Schneesportler geöffnet», sagt Roger Meier, Geschäftsführer der Sportbahnen Atzmännig. Das kleine Skigebiet mit seinen vier Liften liegt auf Sankt Galler Boden, am Rand des Zürcher Oberlands.
Der Sturm und der Regen putzten den Schnee weg
Aber dann kam der Sturm Burglind. Und auf der Höhe des Atzmännig-Skigebiets – der höchste Lift fährt auf 1200 Meter hinauf – regnete es. Für das Skigebiet, das nur mit Naturschnee auskommen muss, ein Problem. Innerhalb von kürzester Zeit sei eine 80 Zentimeter dicke Schneeschicht weggeschmolzen, sagt Roger Meier. «Von da an seuchten wir dahin, ich kann es nicht anders sagen.»
Quersubventioniert durch Spaghetti-Plausch
Die Skilifte am Atzmännig und die kleinen Skilifte im Zürcher Oberland haben jedoch ein Rezept gefunden, um eine gästearme Saison zu überleben. Zum Beispiel der Skilift in Bäretswil. Der Schlepplift ist seit Mitte Februar geschlossen, es fehlen 10 Zentimeter Schnee. Trotzdem kann der Skilift, der als Genossenschaft organisiert ist, einen Winter wie den jetzigen überleben.
«Wir haben dafür ein Konzept erarbeitet», sagt Markus Ineichen, der Präsident vom Skilift Bäretswil. Er zählt auf, wie sich der Lift quersubventioniert: Mit einem Ausflugsrestaurant, mit Sponsoring durch das lokale Gewerbe, mit speziellen Anlässen wie einem Spaghetti-Plausch.
Auf etwas anderes, nämlich auf Freiwilligenarbeit, setzt der Skilift Ghöch oberhalb von Fischenthal. Der Präsident des Vereins, Ernst Steiger, sagt: «Jedes unserer 23 Mitglieder investiert viel Freizeit. Wir haben Freude, wenn Familien kommen und die Kleinen bei uns Skifahren lernen. Das gibt uns viel.»
Auch wenn ein Winter mit wenig Ski-Tagen hinter ihnen liegt: Die Skilift-Betreiber im Zürcher Oberland sind zuversichtlich.