Nur rund 200 Meter lang ist das betroffene Quartiersträsslein. Viele Familien wohnen hier, auch der Kindertreff «Chinderchübu» ist da. Autos, Motorräder und auch schnelle E-Bikes sollten nicht mehr durchfahren – das die Pläne der Stadt. Das Fahrverbot sorgt für Misstöne bei der Gemeinde Köniz und bei Pro Velo Bern. Denn: Die Strasse ist auch ein Abschnitt der Velohauptroute von Bern nach Köniz.
Nun krebst die Stadt zurück. Sie verzichtet darauf, ein Fahrverbots-Signal aufzustellen. Der Druck der Gemeinde Köniz und von Pro Velo Bern hat die Stadt dazu veranlasst. «Es ist nicht nachvollziehbar, ausgerechnet auf der Velohauptroute einen Teil der Velofahrenden auszusperren », findet Pro Velo Bern-Präsident Michael Sutter.
Schnelle E-Bikes sind nicht ohne.
Sinnvoller als ein Fahrverbot sei es, auf diesem Abschnitt bauliche Massnahmen vorzunehmen und die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Tempo-Vorschriften gälten auch für Velofahrer.
Michael Sutter gibt aber auch zu: Die schnellen E-Bikes, die bis zu 45 Kilometer pro Stunde fahren können, sind nicht ohne. Brenzlige Situationen, wenn schnelle E-Bikes langsamere Velofahrer überholen, seien nicht selten. Sutter plädiert deshalb für breitere Velostreifen.
Genau solche breiteren Velostreifen realisiert die Stadt derzeit auf den Velohauptrouten. Nicht immer ist das aber möglich. Der städtische Verkehrsplaner plädiert deshalb für Rücksicht.