- Erstmals hat die nationale Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) untersucht, wie es um die schulischen Grundkompetenzen der Schweizer Schülerinnen und Schülern steht.
- Die Untersuchung ist nach Kantonen gegliedert und zeigt je nach Fach deutliche Unterschiede bei Grundkompetenzen wie Lesen, Rechnen und Fremdsprachen.
- Im Kanton Solothurn erfüllen die Schülerinnen und Schüler die vom Lehrplan geforderten Ziele in Mathematik bei weitem nicht und auch bei den Französisch-Kenntnissen hapert es in Solothurner Schulen.
- Im Gegensatz zum Kanton Solothurn bewegen sich die Ergebnisse der Aargauer Schülerinnen und Schüler im nationalen Durchschnitt, sind also weder besonders gut, noch besonders schlecht.
Bei der ersten kantonsübergreifenden Untersuchung von Schulleistungen in der Schweiz schneidet der Kanton Solothurn nicht gerade gut ab. Positive Werte erreichen hier lediglich die Fähigkeiten rund um die deutsche Sprache. Laut der Studie beherrschen knapp 90 Prozent der Solothurner Schülerinnen und Schüler am Ende der 6. Klasse die Grundkompetenzen in Lesen und rund 85 Prozent jene im Schreiben.
Deutlich schwächer schneidet der Kanton Solothurn beim Französisch und vor allem in der Mathematik ab. Hier liegt die Anzahl Schülerinnen und Schüler, welche die Grundkompetenzen ausreichend erfüllen, deutlich unter dem nationalen Schnitt. Vor allem in der Mathematik scheint es grosse Defizite zu geben, nur 55 Prozent der Schülerinnen und Schüler erreichen die national festgelegten Grundkompetenzen.
Besorgter Regierungsrat verspricht Massnahmen
In einer Mitteilung des Kantons Solothurn äussert sich Bildungsdirektor Remo Ankli besorgt über die Resultate. Das Ergebnis liege auf unbefriedigend tiefem Niveau, es bestehe Handlungsbedarf, heisst es. Zunächst soll eine bereits einberufene Task Force die Probleme beim Französisch- und beim Mathematik-Unterricht genauer anschauen. Anschliessend sollen aus den Ergebnissen konkrete Massnahmen abgeleitet werden.
Die Gründe hinter dem schlechten Abschneiden des Kantons Solothurn bei diesem ersten nationalen Vergleich der schulischen Leistungen sind nicht einfach zu finden. Zumindest beim Französisch hat die Solothurner Regierung aber einen Verdacht: Das im Unterricht eingesetzte Lehrmittel «Mille Feuilles» könnte eine Ursache sein, Kritik an diesem Lehrmittel gab es schon früher auch aus anderen Kantonen. Der Lehrmittelverlag arbeitet aktuell schon an der Verbesserung.
Bessere aber nicht berauschende Ergebnisse im Aargau
Im Vergleich zum Kanton Solothurn bewegt sich der Aargau bei allen untersuchten Fächern im schweizerischen Mittel, allerdings eher im unteren Mittelfeld. Die Aargauer Regierung weist in einer Stellungnahme darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler im Aargau noch nicht gemäss Lehrplan 21 unterrichtet werden, wie das in vielen anderen Kantonen schon geschieht.
Weil im Lehrplan 21 die nun geprüften Grundkompetenzen gezielter gefördert werden, verspricht sich der Aargauer Regierungsrat Verbesserungen, sobald im Schuljahr 2020/21 auch hier der neue Lehrplan gilt.