- Für die Aargauer und Solothurner Volksschülerinnen und -schüler beginnt am 11. Mai der Unterricht nach Stundenplan im Schulhaus.
- Beide Kantone verzichten auf einen gestaffelten Unterricht, es gehen wieder alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam zur Schule.
- Schulreisen und Exkursionen finden vorläufig nicht statt.
- Pädagogik-Studenten sollen Lehrer ersetzen, die nicht unterrichten können.
Wenn Mia und Noah am 11. Mai wieder in den Kindergarten gehen oder in die Primarschule, wird vieles nicht so sein, wie vor der Corona-Krise. Sie dürfen sich zwar wieder umarmen auf dem Schulweg und miteinander zanken in der Pause, den Lehrerinnen und Lehrern gegenüber müssen sie aber Abstand halten. Und auch die Lehrer untereinander dürfen sich nicht zu nahe kommen.
Die Kantone Aargau und Solothurn haben am Donnerstag über die Vorgaben informiert, nach denen sich die Schulen organisieren müssen. Beide Kantone haben beschlossen, dass wieder alle Schülerinnen und Schüler in die Schule gehen, auf eine gestaffelte Einführung oder Halbklassen-Unterricht wird verzichtet.
Kritik der Lehrerverbände
Die Lehrer-Verbände der beiden Kantone kritisieren diesen Entscheid. Matthias Stricker, Präsident des Verbands Lehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO hätte sich eine Lösung wie etwa in Zürich gewünscht, wo vorläufig nur 15 Schüler pro Klasse erlaubt sind, und kritisiert die zu laschen Vorgaben des Bundes.
Ins gleiche Horn stösst der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband ALV: «Dass auf einen Schlag vom Fernunterricht auf flächendeckenden Ganzklassenunterricht umgestellt werden soll, ist schwierig nachvollziehbar», heisst es in einer Mitteilung.
Studenten im Schulzimmer
Die Aargauer und Solothurner Behörden betonen, dass sämtliche Hygiene-Vorschriften des Bundes eingehalten werden. An einer Medienkonferenz in Solothurn hiess es, nur gesunde Schüler und Lehrer sollen ab dem 11. Mai wieder zur Schule gehen. Lehrer, welche aufgrund ihres Alters oder einer gesundheitlichen Vorbelastung zu einer Risikogruppe gehören, sollen zu Hause bleiben.
Die fehlenden Lehrer wollen die Kantone Aargau und Solothurn mit Pädagogik-Studenten ersetzen. Es sollen keine Schulstunden ausfallen. Im Kanton Solothurn sollen die Lehrer zudem Assistenten erhalten, weil das Unterrichten schwieriger wird. Die Assistenten sollen zum Beispiel Schüler betreuen, die auf dem Korridor arbeiten müssen, wenn es im Schulzimmer zu eng ist. Der Kanton stellt sich vor, dass Maturanden als Assistenten eingesetzt werden könnten. Diese müssten ja jetzt in Solothurn keine Maturprüfungen ablegen, hiess es.