Die 2500 Bewohner von Anières können es nicht fassen: Die Steuerabrechnung der Genfer Goldküstengemeinde weist einen Überschuss von 120 Millionen Franken auf. «Zuerst dachte ich natürlich, das sei ein Fehler», sagt Gemeindepräsident Patrick Ascheri gegenüber SRF.
Anières arbeitet normalerweise mit einem Budget von 10 Millionen Franken und habe keine Schulden und manchmal einige unerwartete Steuereinnahmen, «aber nie das zwölffache des Budgets», sagt Ascheri der Tageszeitung «Tribune de Genève». Er sei vor über dreissig Jahren gewählt worden und habe noch nie von so etwas in Genf gehört.
Nicht nur Anières kann profitieren
Wer das Geld überwiesen hat und warum, ist nicht bekannt. In Anières wohnen zwar über zehn Milliardäre, aber das Steuergeheimnis verpflichtet. Ascheri vermutet, dass es aus der Übertragung eines Vermögens von mehreren Milliarden Franken in seine Gemeinde kommen könnte.
Von dem Steuergeschenk kann aber nicht nur Anières profitieren. Der Transfer dürfte laut der TDG auch dem Kanton Genf schätzungsweise 400 Millionen Franken und dem Bund mehrere Millionen einbringen. Und Dank dem Lastenausgleich zwischen reicheren und weniger reichen Gemeinden, dürften auch andere Genfer Orte von dem unerwarteten Steuergewinn profitieren.
Mit dem Rest möchte Gemeindepräsident Ascheri Wohnungen bauen, ohne fremdes Geld aufzunehmen. Zudem könnte ein Fonds geäufnet werden, um die Zukunft der Gemeinde zu sichern, meinte er am Telefon.