In der Schweiz ist die Zahl der von Sozialhilfe abhängigen Menschen im letzten Jahr weiter angestiegen. Erstmals seit drei Jahren ist auch die nationale Sozialhilfequote angestiegen. Das teilte das Bundesamt für Statistik (BFS) mit.
250'000 Menschen beziehen Sozialhilfe
2012 sind in der Schweiz über 250'000 Menschen mit wirtschaftlicher Sozialhilfe unterstützt worden. Die Zahl der betroffenen Menschen nahm damit um 14'200 beziehungsweise sechs Prozent zu. Die Sozialhilfequote erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent.
Die Zunahme wird vom BFS zu einem beträchtlichen Teil auf die Überführung der kantonalen Arbeitslosenhilfe in die Sozialhilfe im Kanton Genf zurückgeführt. Allein diese Fusion habe zu einer Zunahme von rund 3200 Fällen geführt. Daneben sei aber auch eine generelle Zunahme der Fälle in anderen Kantonen festgestellt worden.
Generell haben laut BFS städtisch geprägte Kantone wie etwa Basel oder Genf eine höhere Sozialhilfequote als ländliche Kantone. Auch Kantone in der Westschweiz weisen eine höhere Quote auf als jene in der Deutschschweiz.
Ein knappes Drittel der Bezüger unter 18 Jahre alt
Mit rund 75'000 Menschen ist knapp ein Drittel aller Sozialhilfebeziehenden unter 18 Jahre alt. Kinder und Jugendliche sind rund zwei Drittel mal stärker von Sozialhilfe betroffen als alle anderen Altersgruppen.
Ab einem Alter von 56 Jahren sinkt die Sozialhilfequote, weil die Sozialhilfe von anderen Sozialversicherungen abgelöst wird. Die Zahl der älteren Sozialhilfebeziehenden nimmt laut BFS aber schneller zu als die anderer Altersklassen.
Sozialhilferisiko bei Ausländern drei Mal höher
2,2 Prozent aller Schweizer beziehen gemäss der BFS-Statistik Sozialhilfe. Dabei sind die Männer mit 2,3 Prozent stärker betroffen als die Frauen mit 2,1 Prozent. Umgekehrt verhält es sich bei der ausländischen Bevölkerung: Dort liegt die Sozialhilfequote der Frauen mit 6,6 Prozent höher als bei den Männern mit 6,0 Prozent. Insgesamt beträgt die Sozialhilfequote der Ausländerinnen und Ausländer 6,3 Prozent.