Nach langer Verzögerung steht nun fest: Die neuen Schweizer Banknoten kommen ab nächstem Jahr in Umlauf. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird im April 2016 mit der Emission der neuen Noten-Serie beginnen.
Als erstes wird die 50-Franken-Note herausgegeben, wie die SNB mitteilte. Die weiteren Noten sollen dann mit einem Abstand von einem halben bis einem Jahr in den Umlauf kommen, angefangen mit der 20-Franken-Note. Bis 2019 sollen alle neuen Geldscheine im Umlauf sein.
Geplanter Termin platzte
Eigentlich sollten die neuen Noten schon längst gedruckt sein. Nach einem Ideenwettbewerb, der 2005 stattgefunden hatte, sollte eine erste Serie im Herbst 2010 in Umlauf kommen. Doch wegen technischer Probleme verzögerte sich der Termin mehrmals.
In einer frühen Produktionsphase traten unerwartete technische Probleme auf. Auch der Herausgabe-Termin Ende 2012 konnte nicht eingehalten werden. Welcher Art die technischen Probleme waren, gab die Nationalbank nicht bekannt. Orell Füssli machte dafür Probleme bei einem Lieferanten verantwortlich. Ende 2013 musste die Nationalbank sogar einräumen, dass 1800 nicht ganz fertige 1000er-Noten aus dem Produktionsprozess gestohlen wurden
Die SNB erklärte aber, die Verzögerungen könnten ohne Bedenken erfolgen, weil die heutigen Banknoten anhaltend hohe Sicherheitsstandards erfüllten.
Die Noten werden von der Banknotendruckerei der Industrie- und Buchhandelsgruppe Orell Füssli gedruckt, die seit Beginn des 20. Jahrhunderts das Schweizer Papiergeld herstellt. Auch andere Länder lassen Noten bei Orell Füssli drucken. Das Unternehmen hält die Identität seiner Kunden jedoch geheim.
Keine Personen mehr auf den Scheinen
Wie die Noten definitiv aussehen werden, ist noch nicht bekannt. Mit der neuen Serie kehrt die SNB aber der Darstellung von historischen Personen auf den Banknoten den Rücken.
Gestaltet wurden die neuen Motive von der Grafikerin Manuela Pfrunder. Diese zeigen Berge, Schmetterlinge, Eisblumen, eine Sternwarte und Skisport. Die neuen Noten sollen das Bild der Schweiz unter dem Motto «weltoffene Schweiz» als Stätte der Begegnung abbilden und Themen wie Organisation, Kreativität, Erlebnis, Menschlichkeit, Fortschritt und Dialog hervorheben.
Zweitplatzierte entwirft die neuen Banknoten
Pfrunder hatte 2005 beim Ideenwettbewerb der Nationalbank für neue Banknoten den zweiten Preis gewonnen. Die Nationalbank hatte aber ihre Entwürfe dem Gewinner des Wettbewerbes vorgezogen, weil sie ihre Entwürfe als besonders geeignet für die Realisierung hielten.
Die preisgekrönte Serie des Gewinners, des Zürcher Grafikers Manuel Krebs, hatte eine Polemik ausgelöst. Besonders ein Totenschädel auf der 1000er-Note sorgte für Gesprächsstoff. Aber auch Pfrunders Entwürfe wollte die Nationalbank in gestalterischer und technischer Hinsicht noch grundlegend überarbeiten.
Gleich bleiben werden auf jeden Fall die Notenwerte (10, 20, 50, 100, 200 und 1000 Franken) und deren Farben. Die Zehnernote wird also weiterhin gelb, die 50er-Note grün sein. Allerdings sollen die Scheine etwas kleiner werden.