Biel stehen historische Wahlen bevor. Das ist schon vor dem definitiven Wahlresultat klar. Mit Glenda Gonzalez Bassi (SP) und Natasha Pittet (FDP) kämpfen nämlich zwei Frauen um das Stadtpräsidium.
Biels Stapis: linke, deutsprachige Männer
Beide wollen die Nachfolge des abtretenden Stadtpräsidenten Erich Fehr (SP) antreten – und die erste Frau an der Spitze der grössten zweisprachigen Stadt der Schweiz werden. Ausserdem wird mit Glenda Gonzalez Bassi oder Natasha Pittet erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Stadt eine französischsprachige Person dieses Amt innehaben.
Linke Hochburg
Als Favoritin ins Rennen steigt Glenda Gonzalez Bassi von der SP-Schwesterpartei PSR ein. Denn Biel ist eine linke Hochburg. Rot-Grün ist die stärkste politische Macht der Stadt. Und auch das Bieler Rathaus ist eine linke Hochburg.
Seit fast fünfzig Jahren ist das Präsidium in den Händen der SP. Dazu kommt: Als SP-Kandidatin kann Glenda Gonzalez Bassi auf die Unterstützung der Grünen zählen. Die beiden Parteien spannen für die Wahlen zusammen.
Trotzdem ist Gonzalez Bassi überzeugt: «Für das Stadtpräsidium ist nicht das Parteibüchlein entscheidend, sondern die Person, die antritt, ihr Charakter, und ihre Visionen.»
Bürgerliche Kräfte spannen zusammen
Für einen Wechsel im Bieler Rathaus kämpft Natasha Pittet von der FDP-Schwesterpartei PRR. Ein Wechsel an der Spitze sei nötig, ist sie überzeugt: «Fast 50 Jahre war nun Rot-Grün am Drücker. Wenn so lange dieselbe Seite an der Macht ist, ist das nicht gut für eine Stadt.»
Natasha Pittet kann auf die Unterstützung der bürgerlichen Kräfte zählen. Diese haben sich zu einer Allianz zusammengeschlossen. Und auch die GLP steht hinter der Kandidatin.
Die Bieler Wahlen im Überblick
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Die Bieler Stimmberechtigen erneuern am 22. September das Stadtparlament, die Stadtregierung und das Stadtpräsidium.
Möglicher zweiter Wahlgang
Für das Stadtpräsidium gibt es keine offizielle Kandidatur, alle Kandidierenden für die Regierung sind wählbar. Die bürgerlichen wie auch die linken Kräfte haben sich auf jeweils eine Kandidatin geeinigt.
Sollte im September weder Glenda Gonzalez Bassi noch Natasha Pittet das absolute Mehr erreichen, findet am 24. November ein zweiter Wahlgang statt.
Kampf um Mehrheit in der Stadtregierung
Von den fünf amtierenden Regierungsmitgliedern kandidiert nur Erich Fehr (SP) nicht mehr für eine weitere Amtszeit. Die anderen Mitglieder stellen sich zur Wiederwahl: Neben Gonzalez Bassi und Pittet sind dies Beat Feurer (SVP) und Lena Frank (Grüne). Der freiwerdende Sitz von Fehr wird sowohl vom linken als auch vom bürgerlichen Lager beansprucht.
336 Kandidierende kämpfen um einen der 60 Sitze im Bieler Stadtparlament. Linke Kandidierende sind leicht in der Mehrheit.
Beide Kandidatinnen sind überzeugt, dass sie das nötige Rüstzeug für das Stapi-Amt mitbringen. Beide verweisen auf ihre Überzeugungsfähigkeit: «Ich habe mit meiner Arbeit bewiesen, dass ich es schaffe, die Leute ins Boot zu holen und so Projekte umzusetzen», so Glenda Gonzalez Bassi.
Und ihre Konkurrentin Natasha Pittet betont: «Ich kann das Vertrauen von anderen Personen gewinnen – sei es von der Bevölkerung, aber auch von der Verwaltung.» Das sei wichtig. Die Verwaltung sei es schliesslich, die Ideen umsetze.
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