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Wegen Fachkräftemangel Trotz Pilzboom werden in Biel heuer keine Pilze kontrolliert

Pilze sammeln liegt im Trend. Umso wichtiger sind die Pilzkontrollen. Aber der Fachkräftemangel trifft auch diese.

Steinpilze, Pfifferlinge, Riesenschirmlinge, Morcheln oder Judasohren. All diese Pilze kann man – mit etwas Glück – im Wald sammeln und auch essen. Weil das Pilzlen gerade auch unter jungen Menschen boomt, werden Pilzkontrollen immer wichtiger. Beispielsweise hat die Stadt Bern im Jahr 2023 mehr Kontrolleure eingesetzt.

Grosser Steinpilz in Frauenhand.
Legende: Diesen grossen Steinpilz kann man essen. Aber lange nicht alle Pilze in Schweizer Wäldern sind geniessbar. KEYSTONE/Gian Ehrenzeller

Nun meldet jedoch die Stadt Biel, dass es 2024 keine Pilzkontrolle geben werde. Aufgrund des Fachkräftemangels konnte sie laut eigenen Angaben keine geeigneten Personen finden. Man habe sowohl intern als auch in Fachkreisen intensiv gesucht – ohne Erfolg.

Personen, die ihre Pilze kontrollieren lassen möchten, sollen auf andere Pilzkontrollstellen in der Region ausweichen, teilt die Stadt Biel mit.

Mann blättert in Pilzbuch.
Legende: Schweizweit gibt es rund 300 Pilzkontrollstellen. Biel hat dieses Jahr aber keine. KEYSTONE/Christian Beutler

«Wenn man nicht einfach und niederschwellig seine Pilze kontrollieren lassen kann, bedeutet das ein gewisses Risiko für Menschen, die in die Pilze gehen.» Das sagt Marionna Schlatter, Mediensprecherin der Vapko, dem Verband der Pilzkontrollpersonen.

«Es gibt Wartelisten für die Ausbildungsplätze»

«Grundsätzlich ist die Ausbildung zur Pilzkontrolle sehr gefragt, es gibt sogar Wartelisten», so Schlatter. Wie kann es aber sein, dass trotz der vielen Leute, die die Ausbildung absolvieren, manche Pilzkontrollstellen nicht besetzt werden können?

«Es gibt Leute, die diese Ausbildung einfach für sich selber machen, um sicherer zu werden.» Aber man versuche, nur jene auszubilden, die danach auch tatsächlich kontrollieren wollen. Zudem seien die Unterschiede je nach Region gross. Gerade in grösseren Städten wie Bern und Zürich habe es jeweils genug Leute, um Pilze zu kontrollieren.

Pilze im Wald.
Legende: Essbar oder nicht? KEYSTONE/ Sigi Tischler

Dann gebe es Regionen wie Biel, in denen es schwierig sei. Denn die Arbeit ist aufwendig: Man muss die Ausbildung absolvieren und dann bereit sein, im Herbst mehrmals pro Woche Pilze zu kontrollieren, teils ohne grosse Entschädigung.

Pilzkontrollstellen auch in Zukunft kostenlos

«Es ist wichtig, dass die Pilzkontrollen niederschwellig bleiben», meint Marionna Schlatter. Dazu gehöre unter anderem, dass sie gratis bleiben. «Sobald sie etwas kosten würden, überlegt man sich zu Hause, ob man mit den drei gesammelten Pilzen wirklich auf die Kontrollstelle gehen will. Und das darf nicht passieren.»

Je nach Kanton sind die Pilzkontrollstellen unterschiedlich geregelt. Im Kanton Zürich beispielsweise gibt es eine Pflicht für die Gemeinden, eine Pilzkontrolle anzubieten. Im Kanton Bern wiederum ist es freiwillig.

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Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 22.7.2024, 12:03 Uhr ; 

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