- Die Schweiz stimmt über Änderungen im Obligationenrecht betreffend die Untervermietung von Wohnungen und Kündigungen bei Eigenbedarf ab.
- Die Hochrechnung des Forschungsinstituts GFS Bern zeigt ein knappes Resultat: Die Vorlage zum Eigenbedarf dürfte laut Hochrechnung mit 52 Prozent, jene zur Untermiete mit 51 Prozent abgelehnt werden.
Mietrecht Untermiete
Eidg. Vorlage: Änderung des Obligationenrechts
-
JA
829'220 Stimmen
-
NEIN
852'103 Stimmen
Mietrecht Eigenbedarf
Eidg. Vorlage: Änderung des Obligationenrechts
-
JA
796'501 Stimmen
-
NEIN
886'131 Stimmen
Noch ist offen, wie die Abstimmungen zu den Mietvorlagen ausfallen werden. Der Trend zeigt gemäss des Forschungsinstituts Bern auf ein Nein. «Wir sehen, dass wir bei unserer Hochrechnung eher etwas zu viele Ja-Stimmen angenommen haben. Wenn nun Bern und Zürich auch noch mehr Nein-Stimmen aufweisen als angenommen, könnte es bei der Untermiete ein Nein geben», sagt Politologe Lukas Golder.
Golder geht davon aus, dass aus den Städten noch viele Nein-Stimmen zur Abstimmungsvorlage zur Untermiete dazukommen werden. Daher sei die Stimmbeteiligung in den Städten entscheidend. «Es bleibt ultraspannend.»
Die Vorlage zum Eigenbedarf sei allerdings wohl entschieden. «Wir haben unsere Hochrechnungen auf 52 Prozent Nein-Stimmen korrigiert. Kommen aus den Städten nun auch noch mehr Nein-Stimmen hinzu als angenommen, dürfte dieser Prozentsatz sogar noch erhöht werden», so Golder.
Man könne aber sagen: «Es werden am Schluss etwa zwei Prozent Unterscheid sein. Ob es zweimal Nein oder zweimal Ja ist, wird schwierig zum Ausrechnen.» Im Moment zeigten die Zahlen eher ein Ja und ein Nein. «Bei der Untermiete sagt man vielleicht eher: Da wurde zu viel beschissen, während dem man beim Eigenbedarf vielleicht sagt: Der Mieterschutz geht in jedem Fall vor.»
Angespannte Stimmung in beiden Lagern
Mit der Änderung sollen die Voraussetzungen für ausnahmsweise mögliche Kündigungen wegen «dringendem» Eigenbedarf nun präzisiert werden: Für eine Kündigung soll der geltend gemachte Eigenbedarf «bei objektiver Beurteilung bedeutend und aktuell» sein.
Beide Vorlagen wären sehr nachteilig für die Mieterinnen und Mieter
Grünen-Nationalrat Michael Töngi hat bei beiden Vorlagen für ein Nein gekämpft. Er will sich noch nicht festlegen, sagt aber, dass ein doppeltes Nein sehr wichtig wäre. «Denn beide Vorlagen wären sehr nachteilig für die Mieterinnen und Mieter», so der Vertreter des Mieterverbands. «Es geht nicht nur um Rechtssicherheit, sondern um effektive Abbaumassnahmen beim Kündigungsschutz.»