Wegen des wärmeren Wetters flüchten derzeit wieder mehr Menschen über das Mittelmeer nach Italien. Wie in den Vorjahren schlägt sich dies auch auf die Asylzahlen in der Schweiz nieder. Die Zahl der Gesuche wuchs im Mai gegenüber April um 8 Prozent an, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) mitteilte.
Der Anstieg fällt damit geringer aus als vor einem Jahr, als die Asylgesuche im Mai sprunghaft um 60 Prozent auf über 2200 angewachsen waren. Allein von Personen aus Eritrea stammten damals über 800 Gesuche.
Am meisten Gesuche aus Eritrea
Auch dieses Jahr stellen eritreische Staatsangehörige im Mai die grösste Gruppe der Asylsuchenden. 294 von ihnen ersuchten in der Schweiz um Asyl. Zweitwichtigstes Herkunftsland war Somalia mit 235 Gesuchen; dahinter folgen Afghanistan, Nigeria und Sri Lanka.
Anfang Mai waren zudem die ersten 34 der insgesamt 1500 Flüchtlinge aus Italien eingetroffen, welche die Schweiz im Rahmen des EU-Umsiedlungsprogramms übernimmt. Sie müssen in der Schweiz ein reguläres Asylverfahren durchlaufen. Laut SEM stammen sie vor allem aus Syrien und Eritrea.
483 Personen erhielten Asyl
Im Mai hat das SEM knapp 2500 Asylgesuche in erster Instanz erledigt. 483 Personen erhielten Asyl, 523 Personen wurden vorläufig aufgenommen. Auf 630 Gesuche trat das SEM nicht ein, da die betroffenen Personen bereits in einem anderen Dublin-Staat ein Asylgesuch gestellt hatten.
Bei 975 Personen hat die Schweiz im Mai einen anderen Dublin-Staat um Übernahme angefragt, 384 Personen konnten in den zuständigen Dublin-Staat überführt werden. Gemäss SEM haben zudem 830 Personen die Schweiz «kontrolliert verlassen».
In 291 Fällen wurde die Schweiz im Mai von anderen Dublin-Staaten ersucht, Personen zu übernehmen. 30 Personen wurden der Schweiz überstellt.