- Ein verdächtiger Mann und ein parkiertes Auto vor dem Bundeshaus in Bern haben die Polizei stundenlang auf Trab gehalten.
- Die Sicherheitsmassnahmen wurden kurz nach 19 Uhr aufgehoben. Vom verdächtigen Auto ging keine Gefahr aus, wie die Kantonspolizei Bern mitteilte.
- Der Bundesplatz sowie umliegende Strassen waren vorübergehend gesperrt worden.
- Ein verdächtiger Mann, der gemäss aktuellem Kenntnisstand mit dem Auto auf den Bundesplatz gefahren sein soll, wurde vorläufig festgenommen.
Laut der Mitteilung der Berner Kantonspolizei entdeckten Angestellte des Bundesssicherheitsdiensts den Mann vor 14 Uhr beim Südeingang des Bundeshauses. Er erschien ihnen wegen seines Aussehens verdächtig. So trug er unter anderem eine Schutzweste und einen Waffenholster. Bei einer anschliessenden Personenkontrolle fiel ein Schnelltest positiv auf Sprengstoff aus.
Zudem ergaben erste Abklärungen, dass das Auto, das sich auf dem Bundesplatz befand, dem Mann zuzuordnen war. Der Mann wurde daraufhin auf eine Wache gebracht und vorläufig festgenommen. Medizinische Abklärungen zu seiner physischen und psychischen Verfassung sind im Gang.
Aufgrund der zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Erkenntnisse konnte die Polizei nicht ausschliessen, dass sich im Auto auf dem Bundesplatz Sprengstoff befand. Folglich beschloss die Polizei sofort umfangreiche Sicherheitsmassnahmen. Der Bundesplatz und zahlreiche umliegende Strassen wurden vollständig abgesperrt.
Mehrere Gebäude wurden am Nachmittag laut Polizei evakuiert, unter anderem das Parlamentsgebäude und die Flügel Ost und West des Bundeshauses. Weiter evakuiert wurden gemäss Kantonspolizei der vordere Teil des Nationalbankgebäudekomplexes sowie die Valiant Bank und die Berner Kantonalbank.
Wie Jolanda Egger von der Berner Kantonspolizei am Abend sagte, trug der verdächtige Mann, der aus dem Wallis stammt, keinen Sprengstoff auf sich und war auch nicht bewaffnet. Sprengstofftests reagierten auch auf Spuren von Sprengstoff, sagte sie. Der Mann habe auch niemanden bedroht.
Zahlreiche Einsatzkräfte, Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge sowie Ambulanzen standen im Einsatz, dazu auch eine Drohne. Die im Zusammenhang mit Sprengstoff-Delikten zuständige Bundesanwaltschaft (BA) führt nun zusammen mit dem Bundesamt für Polizei, der Kantonspolizei Bern und der Kantonspolizei Wallis die strafrechtlichen Ermittlungen.