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Hauptstrasse gesperrt Bergsturz: Bergeller Bergdorf Bondo evakuiert

  • Das Bergdorf Bondo im bündnerischen Bergell ist wegen eines Bergsturzes komplett evakuiert worden. Das Dorf bleibt bis mindestens Donnerstagmorgen evakuiert.
  • Die Gesteinsmassen gingen in einem Seitental nieder und wurden anschliessend als Murgang bis an den Dorfrand geschoben.
  • Menschen sind nach bisherigen Erkenntnissen keine verletzt worden.

Die Evakuation aller Gebäude erfolgte aus Sicherheitsgründen wegen allfälliger weiterer Steinschläge oder Murgänge, wie Polizeisprecher René Schuhmacher auf Anfrage erklärte. 100 Personen mussten das Dorf verlassen.

Zudem wurde die Hauptstrasse des Bündner Südtals zwischen Stampa und Castasegna für jeglichen Verkehr gesperrt. Die Polizei empfiehlt Reisenden zwischen Italien und dem Engadin über den Berninapass und das Puschlav auszuweichen.

SAC-Hütten auf dem Luftweg evakuiert

Die Felsmassen stürzten am Vormittag um 9:30 Uhr vom Piz Cengalo im Val Bondasca, einem Seitental hinter Bondo. Beim anschliessenden Murgang schoben sich Felsen und Schutt das Tal hinunter. Insgesamt wurden zwölf Objekte (Ställe und Maiensässe) vom Murgang erfasst und zerstört beziehungsweise in Mitleidenschaft gezogen.

Im Val Bondasca wurden einige Personen mit Helikoptern der Air Bernina und der Rega aus dem Gefahrengebiet ausgeflogen. Die SAC-Hütten Sciora und Sasc Furä wurden ebenfalls auf dem Luftweg evakuiert.

Bereits 2012 krachte Fels zu Tal

Am Piz Cengalo ereignete sich 2012 ein grosser Jahrzehnt-Bergsturz. Bis zu vier Millionen Kubikmeter Fels, das Volumen von rund 4000 Einfamilienhäusern, krachten zu Tal. Damals blieben die Gesteinsmassen zuhinterst im Val Bondasca liegen.

Als Reaktion auf das Ereignis wurde ein automatisches Murgang-Alarmsystem eingerichtet. Dieses löste Alarm aus und sperrte automatisch Strassen. Darauf wurden die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Kommune aufgeboten.

Von der grossen Menge der Geröllmassen überrascht

Die Talgemeinde Val Bregaglia, zu der Bondo gehört, rief ihren Krisenstab ein. Im Einsatz stehen zudem ein Geologe und das Amt für Wald und Naturgefahren. Militär und Zivilschutz stehen auf Abruf bereit. Das Dorf Bondo bleibt sicherlich über Nacht und bis zur Neubeurteilung am Donnerstag um 10 Uhr evakuiert.

«Wir haben gewusst, dass sich wieder ein Felssturz ereignen könnte», sagte Gemeindepräsidentin Anna Giacometti. Allerdings sei man von der grossen Menge der Geröllmassen überrascht. Das genaue Volumen werde nun von Fachleuten abgeschätzt.

Für Evakuierte sowie Leute, die Personen im betroffenen Gebiet vermuten, wurde eine Hotline eingerichtet: 081 822 60 64.

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