- Ein eigenes Bistum Zürich wird es nicht geben, es bleibt bei sechs Bistümern.
- Sechs der sieben Kirchen haben Nein gesagt – alle ausser Zürich.
- Die Zürcher Katholiken bleiben damit an das Bistum Chur angeschlossen.
Noch im Mai hatte Bischof Vitus Huonder versprochen, das Anliegen zu prüfen und die Pläne der Biberbrugger Konferenz, dem Zusammenschluss der sieben Kantonalkirchen des Bistums Chur, zu präsentieren. Nun haben alle Kirchen ausser Zürich Nein gesagt.
Man kann nicht mit dem Kopf durch die Wand
Zürich könne nicht am Projekt festhalten, wenn die anderen Bistumskantone nicht damit einverstanden seien, sagt Benno Schnüriger, Präsident des Zürcher Synodalrats, und bestätigt damit einen Artikel des «Tages-Anzeigers».
Die Enttäuschung über das Nein hält sich bei Schnüriger allerdings in Grenzen, wie er auf Anfrage von Radio SRF sagt. Er verstehe seine Kollegen, die vor einem Ausscheiden Zürichs aus dem Bistum Chur Angst hätten. Ohne das finanzstarke Zürich geriete das Bistum Chur wohl in Schwierigkeiten.
Hoffen auf neuen Churer Bischof...
Jenen Katholikinnen und Katholiken, die sich gerne vom konservativen Bistum Chur losgesagt hätten, empfiehlt Benno Schnüriger Geduld. In zwei Jahren gehe der Churer Bischof Vitus Huonder in Pension. Dann gebe es also einen Wechsel.
Und Schnüriger glaubt nicht, dass ein zweiter Vitus Huonder nachrückt. «Wir gehen davon aus, dass dann ein Bischof bestimmt wird, der die Zürcher Interessen besser wahrnimmt, als es Bischof Vitus gemacht hat.»
...und auf Gegengeschäft aus Rom
Zudem hofft Schnüriger auf ein Gegengeschäft: Wenn schon kein eigenes Bistum, dann soll Zürich doch wenigstens einen Weihbischof – also einen kirchlichen Stratthalter – bekommen. «Das ist unser erster Wunsch», sagt Schnüriger, «und als zweites wünschen wir uns, dass Zürich bei der Wahl dieses Weihbischofs ein gewichtiges Wort mitreden kann.»
Signale, wonach der Papst die Einsetzung eines Zürcher Weihbischofs erwägen könnte, sind aus Rom allerdings noch keine zu hören.
Diskussion schon seit 37 Jahren
1980 hatte die Schweizer Bischofskonferenz erstmals die Frage zu behandlen, ob man drei zusätzliche Bistümer schaffen solle: eines für Genf, eines für Zürich und eines für die «Urschweiz» mit Sitz in Luzern. 2015 nahm die Bischofskonferenz diese Frage wieder auf und zog Bistümer in Genf und Zürich in Betracht.