Bei Sturm brauche jeder Baum starke Wurzeln, sagte Ueli Maurer in seiner Festrede am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) im bernischen Burgdorf. Das sei auch bei einem Land nicht anders. Den Wurzeln gelte es Sorge zu tragen, «gerade jetzt, wo sich um uns herum viel bewegt», betonte der Bundespräsident.
Er freue sich, dass heute wieder viele Menschen das Bedürfnis hätten, nach den Wurzeln und der Herkunft des Landes zu suchen, führte Maurer aus. Noch vor einigen Jahrzehnten sei zum Beispiels das Schwingen als etwas Ländliches, ja Hinterwäldlerisches angesehen worden, heute sei dies ganz anders. Eine Wurzel der Schweiz sei stets auch die Freiheit gewesen.
Maurer appelliert an Eigenverantwortung
«Dieser Wurzel müssen wir Sorge tragen», sagte Maurer. Die Schweiz habe stets gewusst, dass sie fleissiger sein müsse, um Erfolg zu haben. Aber auch Bescheidenheit sei ein schweizerischer Wert. Eine der grössten Tugenden des Landes sei die Eigenverantwortung, führte Maurer aus. Dies seien alles Werte, die sich am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest fänden.
Ein solches Fest könne nur stattfinden, wenn alle einander helfen würden und versuchten, mehr zu machen, als unbedingt nötig. Schliesslich brauche es aber auch Weitblick, betonte Maurer. Derzeit werde ja etwa die Zukunft des Schwing- und Älplerfests diskutiert. Die Frage sei gestellt, ob es zu gross und zu kommerziell sei, ob nun eine Grenze überschritten worden sei.
Feierliche Fahnenübergabe
Wenn man auf die Wurzeln baue, die Werte berücksichtige und mit Weitsicht agiere, werde man den Weg finden, zeigte sich der Bundespräsident überzeugt. Auch die Schweiz brauche Weitblick und Balance, «immer im Wissen woher wir kommen».
Am Festakt präsentierte sich das Emmental nochmals von seiner traditionellen Seite mit Musik- und Turndarbietungen. Schliesslich konnte der OK-Präsident des Burgdorfer Fests offiziell die Fahne von den Veranstaltern des letzten «Eidgenössischen» in Frauenfeld übernehmen.