- 44 Prozent sehen in der Altersvorsorge das grösste Problem der Schweiz. Das zeigt das Sorgenbarometer der Credit Suisse (CS).
- Damit wurde die Arbeitslosigkeit als Top-Sorge abgelöst. Seit 2003 war das Thema einsamer Spitzenreiter.
- Das Nein zur AHV-Rentenreform 2020 – die Abstimmung fand nach der Erhebung für das Sorgenbarometer statt – dürfte kaum zur Beruhigung beitragen.
Politik und Verwaltung geraten in solchen Stimmungslagen stark unter Druck, für die Gesellschaft tragfähige Kompromisslösungen zu erarbeiten. Das stellt das Sorgenbarometer fest.
Glauben an Jobsicherheit
Die Angst um die Altersvorsorge hat in der Sorgenwahrnehmung gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent zugenommen, wogegen jene vor der Arbeitslosigkeit leicht eingebüsst hat. Der Trend könnte die Altersvorsorge zu einem klimaprägenden gesellschaftlichen Thema werden lassen, schreiben die Verantwortlichen des Sorgenbarometers.
Das Sorgenbarometer zeigt zudem, dass nicht nur die Arbeitslosigkeit insgesamt von weniger Befragten als Bedrohung empfunden wird, sondern dass 37 Prozent auch glauben, ihr Job sei sehr sicher. Das sind so viele wie noch nie.
Wie schon in den letzten Jahren beobachtet: Den Befragten bereiten Ausländer- oder Flüchtlingsthemen immer weniger Sorgen. Sie liegen auf Platz drei und vier. Die Befragten können jeweils aus einer Auswahl von 37 Sorgen die fünf für sie wichtigsten bestimmen.
Grosses Vertrauen in die Institutionen
In einem Punkt ist die Schweizer Bevölkerung nicht zu toppen, nämlich beim Vertrauen in die Institutionen. Es sei so gross wie kaum anderswo, schreibt die CS. So vertrauen beispielsweise 60 Prozent dem Bundesrat. In OECD-Ländern liegt das Vertrauen in die Regierung bei durchschnittlich 42 Prozent.
Am grössten ist das Vertrauen ins Bundesgericht, gefolgt von den Banken. Sie machten vom 15. auf den zweiten Platz einen riesigen Sprung nach vorne. Von den 20 höchst platzierten Institutionen büssten 18 Vertrauen ein – am meisten die Armee oder die Nationalbank, aber auch Arbeitnehmerorganisationen und die Medien.
Ein stolzes Volk
Schweizerinnen und Schweizer sind aber auch ein stolzes Volk, wie die Befragung weiter zeigt. 90 Prozent von ihnen sind stolz oder sehr stolz auf ihr Land. 2004 waren es erst 73 Prozent, 2010 noch 82 Prozent. Diese vorwärtsgewandte Identität finde eine breite Basis, schreibt die CS. So gibt es beim Nationalstolz praktisch keine Unterschiede zwischen Rechts und Links.