- Das Insektizid Fipronil wird für den Einsatz gegen Flöhe, Läuse, Zecken und Milben hergestellt.
- Bei Eierlieferungen aus den Niederlanden in die Schweiz sind positive Rückstände von Fipronil festgestellt worden.
- Der Einsatz von Fipronil ist in der Schweizer Landwirtschaft seit 2014 verboten.
- Der Bund klärt nun mit kantonalen Vollzugstellen und den Importbetrieben das Ausmass ab.
- Eier können laut Behörden weiterhin gefahrlos konsumiert werden.
Das Kontaktgift Fipronil wurde offenbar in Belgien einem Reinigungsmittel zugefügt, um Geflügelställe zu säubern.
Fipronil hilft bei Hunden und Katzen gegen Hautparasiten. Bei Nutztieren ist der Einsatz europaweit verboten. Wie schädlich Fipronil für Menschen sein kann, ist unklar. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung informierte über Experimente mit Ratten, bei denen das Nervensystem und die Leber geschädigt wurden.
Eierkonsum einstellen?
Experten rechneten in der «Welt am Sonntag» vor, dass ein Erwachsener mit 65 Kilo Körpergewicht in 24 Stunden sieben Eier aus der höchstbelasteten Charge verzehren müsse, um den Grenzwert zu überschreiten. Für Kinder seien die Werte jedoch niedriger.
Problematisch sei, wenn Fipronil kontinuierlich dem Körper zugeführt werde. Deshalb soll möglichst schnell herausgefunden werden, ob Konsumenten über einen längeren Zeitraum mit Fipronil belastete Eier zu sich genommen haben.
Sowohl das Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen, als auch der Schweizerische Bauernverband SBV betonen, dass es zur Zeit keinen Grund gebe, die Essgewohnheiten zu ändern. Eier könnten ohne Gefährdung konsumiert werden.
Fipronil ist laut dem Bauernverband in der Schweiz nicht im Handel erhältlich. Weil die Bestände an Legehennen in der Schweiz im Vergleich mit dem Ausland klein seien, sei der Markt für solche Produkte für ausländische Anbieter unattraktiv. Gleichzeitig verurteilt der SBV die Verwendung eines für Nutztiere europaweit verbotenen Stoffes als «kriminelle Machenschaft.»
Kontrollen in der Schweiz
Laut dem BLV gibt es zurzeit keine Hinweise darauf, dass Fipronil in der Schweizer Eierproduktion verwendet wurde oder wird. Im Rahmen der nun angelaufenen Kontrollen werde aber auch dies überprüft. Involviert sind die kantonalen Vollzugsbehörden (Kantonschemiker), die Importeure, Eierproduzenten und der Detailhandel.
Fipronil zersetzt sich nicht und kann deshalb auch in verarbeiteten Produkten wie Eierteigwaren enthalten sein. Allerdings ist dort die Kontamination bedeutend geringer als in den Eiern. Eier enthaltende Lebensmittel werden zurzeit nicht auf Fipronil untersucht.