- Tag 13 der «ausserordentlichen Lage» in der Schweiz: Fachleute der Behörden haben über den Stand der Dinge informiert.
- 280 Menschen in der Schweiz brauchen gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) derzeit ein Beatmungsgerät. Die Intensivstationen hätten aber noch Kapazitäten, keine sei überlastet.
- Ob die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus bereits greifen, will das BAG nicht sagen. Doch eine Erfolgsmeldung gibt es: «Die schlimmsten Prognosen sind nicht eingetreten», sagt Daniel Koch vom BAG.
- 13'213 Personen sind in der Schweiz laut Mitteilung des BAG am 28. März um 8 Uhr positiv getestet worden. 240 Personen sind an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. In unseren Grafiken zu den Fallzahlen finden Sie die teilweise höheren und aktuelleren Zahlen des Statistischen Amtes des Kantons Zürich.
- In der Schweiz gilt keine komplette Ausgangssperre – doch: Ansammlungen von mehr als fünf Personen sind verboten.
Informationen:
- Die meisten Kantone informieren auf eigenen Websites zur lokalen Situation. Das ist die Liste der Kantons-Links.
- Die aktuellen Entwicklungen aus den Regionen finden Sie hier: Aargau/Solothurn, beide Basel, Bern, Graubünden, Freiburg, Ostschweiz, Wallis, Zentralschweiz, Zürich/Schaffhausen.
- Die wichtigsten Meldungen der letzten Tage können Sie hier nachlesen. Weitere Informationen zum Thema Coronavirus finden Sie hier.
Der Ticker ist abgeschlossen
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7:03
Johnson stimmt Briten auf schwere Zeiten ein
Mit einem Brief stimmt der an Covid-19 erkrankte britische Premierminister Boris Johnson seine Landsleute auf schwere Zeiten ein.
«Es ist wichtig für mich, offen und ehrlich mit Ihnen zu reden. Wir wissen, dass sich die Lage verschlechtert, bevor sie besser wird», heisst es in dem Schreiben, das Downing Street in London veröffentlichte und das in der kommenden Woche an 30 Millionen Haushalte geschickt werden soll. Die Regierung treffe die richtigen Vorbereitungen und je stärker diese Regeln befolgt würden, desto weniger Leben würden verloren und desto eher könne man in ein normales Leben zurückkehren, schrieb er.
Johnson schloss aber auch eine weitere Verschärfung der Massnahmen nicht aus: «Wir werden nicht zögern, weiterzugehen, falls uns der wissenschaftliche und medizinische Rat sagt, dass wir das tun müssen.»
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6:23
Australien sieht Erfolge
Australien meldet Erfolge im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Obwohl die Zahl der Erkrankungen weiterhin deutlich zunehme, habe sich der Anstieg verlangsamt, sagte Premierminister Scott Morrison.
Er führe dies auf Massnahmen wie «Abstand halten» zurück, erklärte Morrison und kündigte weitere Gelder für den Gesundheitssektor an.
In Australien gibt es gemäss offiziellen Zahlen aktuell 3800 bestätigte Fälle von Covid-19. 14 Menschen sind an den Folgen der Krankheit gestorben.
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3:51
KMU-Notkredite: Banken melden 36'000 Anträge in zwei Tagen
Die Corona-Pandemie bringt kleine und mittelgrosse Unternehmen in der Schweiz in Bedrängnis – entsprechend gross ist das Interesse der KMU an den Notkrediten, die sie seit Donnerstag beantragen können.
Innerhalb von zwei Tagen seien bei den Banken insgesamt 36'000 Kreditanträge eingegangen, schreibt die «Sonntagszeitung». Bei Credit Suisse, UBS und Raiffeisen seien es je rund 10'000 Anträge, bei der Postfinance 6'000.
Um den riesigen Andrang zu bewältigen, habe die UBS 300 Positionen neu besetzt und 100 Roboter im Einsatz, sagte deren Chef Axel Lehmann in der «NZZ am Sonntag». Vom Antrag bis zur Auszahlung dauere es in vielen Fällen nicht länger als 30 Minuten.
In der «Samstagsrundschau» von Radio SRF sagte Finanzminister Ueli Maurer, dass der Bund wohl bald nachlegen und für eine noch höhere Summe bürgen müsse – die aktuell 20 Milliarden Franken seien knapp bemessen.
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3:43
Trump verzichtet auf Quarantäne für New York
US-Präsident Donald Trump verzichtet im Kampf gegen die Pandemie auf eine Quarantäne für den besonders stark betroffenen Grossraum New York.
Stattdessen habe er die Gesundheitsbehörden angewiesen, «Reisehinweise» auszugeben, teilt Trump auf Twitter mit. Diese Empfehlungen sollten von den Gouverneuren der Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut in Zusammenarbeit mit seiner Regierung erstellt werden.
Trump selbst hatte zuvor ins Gespräch gebracht, dass die Ostküsten-Region abgeschottet werden könnte.
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0:58
Mehr als 2000 Tote in den USA
In den USA ist die Zahl der Toten durch das Coronavirus auf über 2000 gestiegen. Das geht aus einer Auflistung der renommierten Johns Hopkins University hervor.
Ein Grossteil der Toten entfällt auf den Bundesstaat New York, in dem sich das Coronavirus in den vergangenen Tagen besonders schnell ausgebreitet hat.
Die USA sind weltweit das Land mit den meisten nachgewiesenen Infektionen mit Covid-19. Die Zahl der bestätigten Fälle beträgt inzwischen über 120'000.
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0:36
Von der Leyen will Änderungen am EU-Haushaltsplan
Die EU-Kommission will Änderungen am geplanten nächsten siebenjährigen Haushaltsrahmen der Europäischen Union vorschlagen. Damit will sie die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise bewältigen.
Dies kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Samstagabend an. «Das wird ein Konjunkturpaket einschliessen, mit dem der Zusammenhalt der Union durch Solidarität und Verantwortung gesichert wird.»
Die Verhandlungen über den Finanzrahmen für die Jahre 2021 bis 2027 waren im Februar vorerst gescheitert. Noch in diesem Jahr müssen sie abgeschlossen werden, sonst lägen ab kommendem Jahr viele EU-Programme brach. Von der Leyen erklärte weiter, kurzfristig arbeite man daran, die noch vorhandenen Mittel aus dem laufenden Haushaltsplan flexibel einzusetzen. Das werde sofortige Entlastung bringen.
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21:07
Merkel: «Ich muss Sie bitten, seien Sie geduldig»
Zu Hause bleiben, Kontakte vermeiden – und geduldig bleiben: Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat die Bürger um weitere Mithilfe im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus gebeten. Angesichts immer noch zu schnell steigender Infektionszahlen stellt die Bundesregierung klar, dass Einschränkungen vorerst bestehen bleiben – bis mindestens 20. April.
Die Kanzlerin wandte sich am Samstag per Podcast aus der häuslichen Quarantäne - weil Merkel Kontakt zu einem infizierten Arzt hatte, bleibt sie derzeit zu Hause – an die Bürger: «Niemand kann heute mit gutem Gewissen sagen, er wisse, wie lange diese schwere Zeit anhält.» Noch gebe es keinen Grund, die Regeln zu lockern. «Ich muss Sie bitten, seien Sie geduldig.»
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20:50
Hilfe für Patienten aus dem Elsass in der Schweiz
Die Kantone Aargau und Genf haben je zwei schwer erkrankte Coronavirus-Patienten aus dem französischen Elsass übernommen.
Am Samstag seien die beiden Patienten aus Colmar per Helikopter im Kantonsspital Aarau eingetroffen, teilte Staatskanzlei mit. Beide müssten gegenwärtig intubiert werden und bedürfen voraussichtlich für mehrere Tage noch intensivmedizinischer Pflege. Um das Spital von Mühlhausen im Elsass zu entlasten, sind zudem am Samstagabend gegen 19.30 Uhr zwei Patienten mit einem Helikopter der französischen Armee in Genf eingetroffen.
Bisher haben bereits die Kantone Jura, Basel-Stadt und Basel-Landschaft schwer erkrankte Coronavirus-Patienten aus dem stark betroffenen Elsass übernommen.
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19:45
Spanien verschärft Ausgangsbeschränkungen weiter
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat im Kampf gegen das Coronavirus eine weitere Verschärfung der bereits seit zwei Wochen geltenden Ausgangsbeschränkungen angekündigt. Ab Montag sollen aller Arbeitnehmer, die keine unbedingt notwendigen Arbeiten verrichten, zwei Wochen lang zu Hause bleiben, erklärte der Regierungschef am Samstagabend in einer Fernsehansprache. Welche Sektoren genau gemeint sind, sagte er nicht.
Das Gehalt werde den Betroffenen in dieser Zeit weiter gezahlt, die nicht geleisteten Arbeitsstunden könnten sie später schrittweise nachholen.
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19:11
Unispital Zürich startet Studie zu Antikörpern
Seit Wochen dominiert das Coronavirus unseren Alltag, hat das Leben von Milliarden Menschen rund um den Globus auf den Kopf gestellt. Nach wie vor sind aber noch viele Fragen ungeklärt – eine der wichtigsten davon: Wie viele Menschen sind mit dem Virus infiziert, ohne zu erkranken? Und ist man nach überstandener Krankheit immun?
Antworten darauf könnten helfen, besser mit der Pandemie umzugehen. Nach diesen Antworten wird jetzt auch in der Schweiz geforscht.
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18:29
Zahl der Toten in Italien steigt auf mehr als 10'000
In Italien sind seit Beginn der Pandemie mehr als 10'000 mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben. Der Zivilschutz meldete am Samstag 889 neue Todesfälle. Damit stieg die Gesamtzahl der Toten auf 10'023. Italien ist das Land mit den meisten Todesfällen weltweit.
Die Zahl der Infektionen stieg um 5974 Fälle auf insgesamt 92'472. Gleichzeitig verlangsamte sich der Anstieg bei den Neuinfektionen weiter: Der Anstieg um 6.9 Prozent am Samstag war der schwächste seit dem Beginn der Pandemie in Italien vor mehr als einem Monat. In den Tagen zuvor lag die Infektionsrate bei 7.4 beziehungsweise 8.3 Prozent.
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18:23
Moskau schliesst Einkaufszentren, Restaurants und grössere Parks
Russland verschärft seine Anstrengungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Seit Samstag sind in Moskau alle Einkaufszentren, Restaurants und grösseren Parks für mindestens eine Woche geschlossen. So etwas gab es seit Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr.
Die Vertreterin der Weltgesundheitsorganisation in Russland, Melita Vujnovic, beklagte der Agentur Tass zufolge, dass viele Menschen nicht wenigstens zwei Meter Abstand voneinander nähmen: «Ich bin gerade durch Moskau gefahren, und der Anblick schmerzt.»
In Russland gibt es noch vergleichsweise wenige Corona-Fälle, doch deren Zahl steigt rasant: Am Samstag wurden mehr als 1200 Infizierte offiziell registriert. Gegen die Ausbreitung des Virus desinfizierten Spezialisten am Samstag viele Trottoirs und Strassen.
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18:03
Trump denkt über Quarantäne-Massnahmen nach
Die US-Regierung erwägt nach Aussage von Präsident Donald Trump in der Coronavirus-Krise, New York und andere besonders betroffene Landesteile abzuschotten. «Einige Leute würden New York gerne unter Quarantäne gestellt sehen, weil es ein Hotspot ist», sagte Trump am Samstag zu Reportern.
Er spezifizierte, dass es bei den Überlegungen um Reisebeschränkungen für Bewohner von Regionen gehe, in denen sich besonders viele Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben.
Gleichzeitig äusserte sich Trump auch zu früheren Aussagen, er wolle die weitgehende Stilllegung des Landes bis Ostern aufgehoben sehen. Darauf angesprochen, antwortete der US-Präsident: «Wir werden sehen, was passiert.»
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16:41
Berset: «Krise wird nicht vor Mitte Mai zu Ende sein»
Gesundheitsminister Alain Berset erwartet, dass die Corona-Krise in der Schweiz nicht vor Mitte Mai zu Ende sein wird. Es sei verfehlt, zu denken, dass die epidemische Welle die Schweiz treffe, aber dann vorbeigehen und verschwinden werde, sagte Berset in einem Interview mit der Zeitung «La Liberté» und deren Partnerzeitungen.
Je mehr Zeit vergehe, desto mehr wisse man, wie dem Virus zu begegnen sei. Berset erinnerte an die vom Bund empfohlenen Hygienemassnahmen wie regelmässiges Händewaschen und Abstand halten.
Berset schloss weiter eine Ausgangssperre nach dem Vorbild von Italien oder Frankreich nicht aus für den Fall, dass sich die Lage verschlechtern sollte, betonte aber: «Das ist eine sehr harte Massnahme.»
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16:34
Tessin verlängert Beschränkungen
Im Tessin bleiben Geschäfte, Baustellen und Industriebetrieben bis zum 5. April zu. Der Kanton hat vom Bundesrat am Samstag rückwirkend die Ermächtigung erhalten, wegen des Coronavirus für bestimmte Branchen Betriebsschliessungen oder -einschränkungen anzuordnen. Einzig Lebensmittelläden, Apotheken, Drogerien, Banken, Tankstellen kleinere Hotels und die Post dürfen öffnen.
Auch die Verordnung, dass über 65-Jährige zu Hause bleiben müssen, bleibt in Kraft – obwohl sich die nachträgliche Ermächtigung des Bundesrats nur auf die Wirtschaft bezieht.
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15:55
Grossbritannien: Mehr als 1000 Tote
Die Zahl der Toten durch das Coronavirus ist in Grossbritannien am Samstag auf 1019 gestiegen. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, starben seit Freitag 260 Menschen.
Grossbritannien hatte lange damit gezögert, harte Massnahmen gegen die Ausbreitung des Virus einzuführen. Am Freitag war bekannt geworden, dass sich auch Premier Johnson und Gesundheitsminister Hancock mit dem Erreger angesteckt haben. Auch Thronfolger Prinz Charles hatte sich mit Sars-CoV-2 infiziert.
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15:19
3000 Armeeangehörige bleiben im Dienst
Rund 3000 Armeeangehörige bleiben mindestens bis zum 30. Juni im Dienst. Das sagte Brigadier Raynald Droz vor den Bundeshausmedien. Betroffen sind vier Spitalbataillone, acht Sanitätskompanien und zahlreiche Durchdiener von Sanitätsformationen, die im Kampf gegen das Coronavirus die zivilen Behörden unterstützen.
Droz äusserte sich auch zur Befürchtung von Armeeangehörigen, sich im Einsatz mit dem Coronavirus anzustecken. Es seien sehr klare Anordnungen erteilt worden bezüglich Hygiene und Abstandsvorschriften. Es gebe diesbezüglich keinen Interpretationsspielraum. Dass in den letzten Jahren Standorte geschlossen und Infrastrukturen konzentriert worden seien, helfe allerdings nicht bei der Umsetzung der Vorschriften.
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15:09
Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Medienkonferenz:
- 280 Menschen in der Schweiz brauchen derzeit ein Beatmungsgerät. «Das ist für die Schweiz enorm viel», erklärt Daniel Koch vom BAG. Er betont aber auch, dass keine Intensivstation überlastet sei. «Es könnten noch mehr beatmet werden.»
- Das Problem der in Deutschland und Frankreich blockierten Lieferungen von Schutzmaterial ist grösstenteils gelöst.
- Rückholaktionen von Schweizern im Ausland laufen auf Hochtouren. Für Sonntag sind Rückflüge aus Algerien und Chile vorgesehen.
- 27'000 Personen wurde an der Grenze bisher die Einreise verweigert.
- Ob die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus bereits greifen, will das BAG nicht sagen. Doch eine Erfolgsmeldung gibt es: «Die schlimmsten Prognosen sind nicht eingetreten», sagt Daniel Koch.
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14:57
Point de Presse wird beendet
Eine Journalistin erkundigt sich nach Schweizern auf einem Kreuzfahrtschiff vor Australien. Weil nicht klar ist, von welchem Schiff die Rede ist, will Johannes Matyassy, Direktor der Konsularischen Direktion EDA, die Antwort nachliefern. Er betont aber, dass die Zahl der infizierten Schweizer im Ausland klein sei – zwischen fünf und zehn Fällen. Danach wird der Point de Presse beendet.
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14:50
Fälle in Asylzentren
Laut Koch habe das SEM in den Asylzentren schon Massnahmen ergriffen. Schon jetzt stünden doppelt so viele Plätze zur Verfügung. Natürlich sei es schwierig, Distanz zu halten und die erforderlichen Massnahmen umzusetzen. Die Betreiber von Asylzenteren setzten aber alles daran, was möglich sei. Diese Massnahmen scheinen gegriffen zu haben: «Es gibt Fälle in Asylzentren», räumt Koch ein. «Aber keine grösseren Ausbrüche.»