Cassis, Moret und Maudet - Der Kandidaten-Check zur Bundesratswahl
Wo stehen die Bundesrats-Kandidaten in der politischen Landschaft? Und in welchen Themen weichen sie von der FDP-Linie ab? Die drei Kandidaten im Vergleich.
Ignazio Cassis aus dem Tessin, Isabelle Moret aus dem Waadtland und Pierre Maudet aus Genf: Diese drei Politiker werden von ihren Kantonalparteien ins Rennen um den frei werdenden FDP-Bundesratssitz geschickt. Am 20. September wird das Parlament den Nachfolger oder die Nachfolgerin von Didier Burkhalter wählen.
Die Online-Wahlhilfe Smartvote hat die politischen Positionen der drei Kandidaten ermittelt. Mit Hilfe der Smartspider ist ein direkter Vergleich möglich:
Ignazio Cassis (Nationalrat und FDP-Fraktionspräsident)
Der 56-jährige Cassis ist gut aufgehoben in der FDP. Bei Kernthemen wie etwa der Finanzpolitik ist er sogar deckungsgleich mit seiner Partei. Offener als die FDP ist er hingegen bei der liberalen Gesellschaft, der Aussenpolitik und der Wirtschaftspolitik. Er gehört daher nicht zum konservativen Flügel der Partei, sondern befindet er sich etwa in der Mitte.
Im Vergleich zu seiner Waadtländer Konkurrentin Isabelle Moret steht Cassis insgesamt etwas rechter. Auch vertritt er eine liberalere Wirtschaftspolitik als seine Kollegin. Moret ist dafür bei Sozial- und Umweltfragen etwas offener als Cassis.
Isabelle Moret (Nationalrätin)
Auch Isabelle Moret vertritt klassische FDP-Positionen. Genau deckungsgleich ist sie etwa in Finanz- und Rechtsfragen. Die 46-Jährige vertritt bei den Themen ausgebauter Sozialstaat und Umweltschutz aber eine etwas weniger konservative Position als ihre Partei. Moret steht für eine stärkere aussenpolitische Öffnung als Cassis, ist aber in Rechtsfragen restriktiver als der Tessiner Politiker.
Pierre Maudet (Genfer Staatsrat)
Auch der 39-Jährige ist der klassische FDP-Politiker. Im Vergleich zu seinen Konkurrenten ist Pierre Maudet vor allem bei Sicherheitsfragen ein Hardliner. Er steht aber für eine offenere Aussenpolitik als Cassis und Moret sowie der Nationalratsfraktion der FDP. Beim Thema Umweltschutz weicht er leicht von der FDP-Linie ab: Er steht leicht stärker für einen ausgebauten Umweltschutz ein. Allgemein liegen seine Positionen ziemlich nah an der Kandidatin Moret.
Die grössten Abweichungen
Es gibt nicht allzu viele Smartvote-Fragen, welche die Kandidaten unterschiedlich beantwortet haben. Es gab aber sieben Fragen, bei denen sie es doch taten. Insgesamt wurden den Politikern 75 Fragen gestellt.
Die wichtigsten Abweichungen der Kandidaten bei den Smartvote-Fragen
Es gibt nicht allzu viele Fragen, welche die Kandidaten unterschiedlich beantwortet haben. Die sechs, bei denen sie doch taten.
Fragen
Isabelle Moret
Ignazio Cassis
Pierre Maudet
Befürworten Sie eine Erhöhung des Rentenalters für Frauen und Männer (z.B. auf 67 Jahre)?
Nein
Ja
Ja
Finden Sie es richtig, dass der Bund die ausserfamiliäre Kinderbetreuung finanziell unterstützt?
Ja
Eher nein
Nein
Soll der Konsum von Cannabis sowie dessen Besitz für den Eigengebrauch legalisiert werden?
Nein
Ja
Nein
Sollten die bestehenden Importerleichterungen für Lebensmittel aus der EU (Cassis-de-Dijon-Prinzip) abgeschafft werden?
Ja
Nein
Nein
Soll das geltende Moratorium für gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere in der Schweizer Landwirtschaft über das Jahr 2017 hinaus verlängert werden?
Eher ja
Nein
Eher ja
Befürworten Sie eine deutliche Reduktion des aktuellen Armeebestands auf höchstens 100'000 Soldaten?
Eher nein
Ja
Eher ja
In den letzten Jahren wurden die Regeln zum Erwerb und Besitz von Waffen verschärft. Befürworten Sie diese Entwicklung?
Eher ja
Nein
Eher ja
Smartspider
Durch die Beantwortung eines Fragebogens, der für jede Wahl angepasst wird, entschlüsselt Smartvote Werthaltungen und politische Einstellungen eines Politikers. Ein Smartspider bildet diese auf 8 thematischen Achsen ab. Die Smartspider von Cassis und Moret basieren auf Antworten vor den Wahlen 2015, Maudet beantwortete dieselben Fragen diese Woche.
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