Der Bär M25 hat das Puschlav verlassen und vor fünf Tagen die Grenze zu Italien überquert. Vor fast einem Monat war der Bär in die Schweiz eingewandert. Er machte sich Richtung Österreich auf – durch das Unterengadin. Die Wanderung machte offensichtlich hungrig: An der schweizerisch-österreichischen Grenze riss er fast ein Dutzend Schafe. Im Puschlav tötete er dann einen Esel.
Ein weiterer Esel musste in der italienischen Region Tirano nun dran glauben. Somit fällt M25 in den Zuständigkeitsbereich der Jagdbehörden in der Provinz Sondrio und nicht mehr des Kantons Graubünden. Im Vergleich zum letzten «Problembären» M13 sei der Besuch diesmal unproblematisch gewesen, sagt der Bündner Jagdinspektor Georg Brosi gegenüber «10vor10».
Unmut in betroffenen Gebieten
Doch die Begeisterung für den Meister Petz hält sich in Grenzen, so Brosi: «Die Akzeptanz des Bären in den betroffenen Regionen ist im Sinkflug. Dort, wo die Bevölkerung vom Bären betroffen ist, macht sich Unmut breit.»
Im Moment ist M25 – wenn auch in Italien – der einzige Bär in der Nähe der Schweizer Grenze. Einzig in Norditalien seien einige Jungtiere unterwegs, aber nicht in Grenznähe, so Brosi. Innerhalb von einem Tag könnte M25 jedoch wieder der Schweiz einen Besuch abstatten – Bären legen an einem Tag bis zu 30 Kilometer zurück. Und dieser hat sich noch nicht entschieden, in welche Richtung seine Wanderung weiterführen soll.