Eine Einschätzung von Transparency International zeigt: Die Schweiz gehört weltweit zu den Ländern, in denen Korruption in der Verwaltung am wenigsten verbreitet ist. Sie belegt mit 85 Punkten Rang 7.
Im Vorjahr lag die Schweiz jedoch mit 86 Punkten noch auf Platz 6. Denn: Laut der Studie gibt es Bereiche, in denen kaum Fortschritte erreicht wurden.
So hätten etwa Whistleblower noch immer keinen Schutz vor einer Kündigung, wird im Index bemängelt. Und in Sachen Parteienfinanzierung habe die Schweiz noch keine Schritte unternommen, um mehr Transparenz zu schaffen. Daneben bleiben auch Vetternwirtschaft und die Grenze zwischen «akzeptablen» und «nicht akzeptablen» Geschenken sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor ein Problem.
Weltweite Spannweite von 91 bis 8 Punkte
Am unbestechlichsten sind Mitarbeiter im öffentlichen Sektor in Dänemark und Neuseeland. Die beiden Länder belegen mit je 91 Punkten den Spitzenplatz, gefolgt von Finnland und Schweden mit je 89 Punkten.
Machtmissbrauch und Bestechung finden sich am häufigsten in Afghanistan, Nordkorea und Somalia. Sie bilden mit je 8 Punkten das Schlusslicht.
Wie Transparency International mitteilt, erreichten zwei Drittel der 177 Länder im Index weniger als 50 der 100 möglichen Punkte. Die Korruption im öffentlichen Sektor bleibe somit einer der «weltweit grössten Herausforderungen».
Griechenland floppt im europäischen Vergleich
Die nordischen EU-Länder sind auch im europaweiten Vergleich am «saubersten». Im Gegensatz zu Bulgarien (41 Punkte) und Griechenland (40 Punkte), dort schätzt Transparency International die Korruption in der öffentlichen Verwaltung als am verbreitetsten ein. Doch auch Italien erreicht mit 43 Punkten kein Glanzresultat.