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Crystal Meth in der Schweiz Die wichtigsten Fakten zur «Zombie-Droge»

In der Schweiz sollen nach Auskunft des EDI vor allem Neuenburg und Biel Hotspots der Crystal-Meth-Konsumenten sein. Zeit, um die wichtigsten Fragen zu Crystal Meth zu klären.

Wie viele Süchtige gibt es in der Schweiz? Offizielle Untersuchungen sprechen von einer schnell steigenden Zahl Abhängiger, vor allem in der Westschweiz. Vergleichszahlen liegen für den Kanton Bern vor. Von 2011 bis 2014 registrierten die Berner Behörden eine Zunahme von 14 auf 43 Fälle und eine Mengenzunahme von 9 Gramm auf rund zwei Kilo.

Wie ist die Rechtslage in der Schweiz? Methamphetamin ist enthalten im Verzeichnis a der Verordnung des Eidgenössischen Departments des Innern über die Verzeichnisse der Betäubungsmittel, psychotropen Stoffe, Vorläuferstoffe und Hilfschemikalien (BetmVV-EDI). Zur Herstellung, Verarbeitung, Ein- und Ausfuhr von Methamphetamin und daraus hergestellten Präparaten sind nur Firmen und Personen berechtigt, die eine Erlaubnis des Schweizerischen Heilmittelinstituts (Swissmedic) besitzen.

Was ist Crystal Meth? Crystal Meth ist einer von vielen Szenennamen für die synthetisch hergestellte Substanz N-methyl-alpha-Methylphenethylamin bzw. Methamphetamin-Hydrochlorid. Die Substanz gehört laut Forensic Science Review zu der Stoffgruppe der Phenylethylamine und wird sowohl als Bestandteil von Arzneimitteln, als auch als Droge verwendet.

Wie wirkt die Droge? Crystal Meth bewirkt, dass körpereigene Botenstoffe wie Dopamin im Gehirn sowie Adrenalin im Rest des Körpers freigesetzt werden. Das führt in erster Linie zu einer euphorischen Stimmung. Es verringert das Schlafbedürfnis und senkt das Hunger- und Durstgefühl, sowie das Schmerzempfinden. Es steigert das Leistungsvermögen, das Mitteilungsbedürfnis und das sexuelle Verlangen.

Wie wird die Droge eingenommen? Crystal Meth kann geschnupft, geraucht und injiziert werden, es lässt sich auch rektal verabreichen.

Wie süchtig macht Crytal Meth? Crystal Meth zählt zu den Substanzen mit einem der höchsten Suchtpotenziale. Dies liegt an der hohen Anflutgeschwindigkeit und an der erhöhten Toleranzentwicklung, was rasch zu steigender Dosierung führt. Betroffene berichten, bereits nach den ersten Einnahmen süchtig geworden zu sein.

Wie gifitig ist Crystal Meth? Crystal Meth zählt zu den Substanzen mit dem grössten körperlichen Zerstörungspotenzial. Zu den vergleichsweise harmlosen Nebenwirkungen zählen repetitive Handlungen, Kieferklemmen, Magenschmerzen, Schlafstörungen, Fieber und Halluzinationen. Bei chronischem Konsum sind Herzrhythmusstörungen dokumentiert, Wahnvorstellungen, haltlose Aggressivität, Nierenschäden, Gewebezerfall, Angststörungen, Depressionen und Methamphetamin-induzierte Psychosen, bis hin zum völligen Zerfall der kognitiven Fähigkeiten und des Erinnerungsvermögens.

Wie wird Crystal hergestellt? Vor 1980 wurde die Substanz aus Phenylaceton synthetisiert. Danach stellten die meisten Staaten Phenylaceton unter strenge Überwachung. Der heute gebräuchlichste Weg besteht laut Europol-Bericht in der Reduktion von L-Ephedrin, einem Stoff, der aus frei erhältlichen Schnupfensprays extrahiert wird, oder aus dem Schwarzhandel in Osteuropa stammt.

Seit wann gibt es Crystal? Vor 5000 Jahren setzten Heiler in China Ephedra-Kraut ein, um Lungen- oder Erkältungskrankheiten zu behandeln. Zum ersten Mal wurde Meth in Japan synthetisiert, nach verschiedenen Quellen im Jahr 1893. Nachdem es gelang, den in der Natur vorkommenden Stoff Ephedrin zu entschlüsseln, wurde der Stoff erstmals in Reinform kristallisiert und 1921 patentiert. Ebenfalls in Japan. 1938 wurde die Substanz in Deutschland unter dem Namen Pervitin hergestellt. Der Stoff wurde zu Arzneimitteln gegen Erschöpfungszustände verarbeitet und fand zudem zwischen 1939 und 1975 Anwendung in verschiedenen Armeen.

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