Wer ein neues Organ benötigt, ist in der Schweiz nicht gut aufgehoben. Organspenden werden hierzulande seltener durchgeführt als in anderen europäischen Ländern. Das hat eine Studie der Stiftung Swisstransplant im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit ergeben.
Vom September 2011 bis August 2012 wurden insgesamt 4524 Todesfälle auf Intensivstationen und Notfallstationen in der Schweiz erfasst.
Swisstransplant bemängelt in der Studie das fehlende Fachpersonal in den Spitälern. Deshalb würden mögliche Spender erst gar nicht erfasst.
Zur Erhöhung der Spenderquote fordert Swisstransplant mehr Geld zur Einstellung von Fachpersonal. Die Ausbildung des bestehenden Personals müsse verbessert werden, um Angehörige kompetent beraten zu können. Ausserdem soll eine einheitliche Organspende-Richtlinie für alle Spitäler erarbeitet werden.
Organe dürfen in der Schweiz nur entnommen werden, wenn die betroffene Person zu Lebzeiten zugestimmt hat oder die Angehörigen eine Organspende erlauben. In Frankreich, Italien und Österreich können Organe automatisch entnommen werden, sofern die Angehörigen keinen Einspruch geltend machen. Die Spenderquote in diesen Ländern ist deutlich höher als in der Schweiz.