Das Wichtigste in Kürze:
- Auf den Verpackungen von Lufterfrischern sind eindringliche Warnhinweise aufgedruckt. Zum Beispiel: «Schutzhandschuhe tragen» oder «Als Sondermüll entsorgen».
- Ein Empa-Chemiker sagt, diese Warnungen hätten durchaus ihre Berechtigung. Vor allem bei warmem Wetter würden die Duftstoffe stark verdunsten.
- Dies könne bei Kindern, älteren Menschen oder Allergikern zu gesundheitlichen Problemen führen.
- Vor allem bei längeren Autofahrten sollte man regelmässig lüften.
Wer bei einem handelsüblichen Lufterfrischer das Kleingedruckte liest, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus: «Nicht in die Augen, auf die Haut oder auf die Kleidung gelangen lassen, Schutzhandschuhe tragen. Bei Verschlucken: Sofort Giftinformationszentrum oder Arzt anrufen.» Zudem der Hinweis, man dürfe das Produkt nicht mit dem normalen Hausmüll entsorgen, es gehöre in den Sondermüll.
«Die eindringlichen Warnhinweise auf den Verpackungen der Auto-Lufterfrischer haben durchaus ihre Berechtigung», sagt der Chemiker Matthias Nagel von der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt Empa. Bei warmen Temperaturen vergasen im Autoinnern die Duftstoffe besonders stark. Diese können so gesundheitliche Probleme wie Kopfweh oder Schleimhautreizungen hervorrufen.
Frische Luft kann das Problem entschärfen
Insbesondere Kleinkinder, ältere Personen oder Asthmatiker können laut Matthias Nagel besonders betroffen sein. Eine genaue Kontrolle der Duftstoffkonzentrationen in den Auto-Innenräumen sei aber natürlich nicht möglich. Der Chemiker empfiehlt vor allem bei längeren Autofahrten mit einem Lufterfrischer trotz Klimaanlage regelmässig zu lüften.
«Ich würde das nicht ins Auto hängen!»
Es sei in diesem Fall jedem selber überlassen, ob und in welchem Ausmass man sich einer solchen Schadstoffkonzentration aussetzen will. «Ich persönlich würde mir selber nie so ein Produkt ins Auto hängen», erklärt der Chemiker im Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1.
Bei der Entsorgung von ausgedienten Lufterfrischern für das Auto empfiehlt Nagel den Hauskehricht, trotz anderslautendem Hinweis im Kleingedruckten. Es sei aber sinnvoll, Duftmännchen und Duftbäumchen vorgängig in einen Sack einzupacken. So könne sichergestellt werden, dass die Figuren und die darin enthaltenen chemischen Substanzen nicht auf Umwegen ins Wasser gelangen oder für Tiere und Kinder zugänglich werden.