Das Telefon klingelt – am anderen Ende der Leitung meldet sich ein vermeintlicher Polizist. Dieser sagt dann zum Beispiel: Das Geld sei auf der Bank nicht mehr sicher. Man soll es abheben, ein Polizist hole es dann zuhause ab. Tatsächlich kommt dann aber kein richtiger Polizist – sondern ein Betrüger.
In der Schweiz gab es im letzten Jahr fast 2500 solche Betrugsversuche, wie Zahlen des Bundesamtes für Polizei zeigen. Das sind dreimal mehr als im Jahr zuvor. In rund 50 Fällen blieb es nicht nur bei einem Versuch – die Opfer gaben den Betrügern auch wirklich das geforderte Geld.
Der Glaube an die Autorität
Für Bernhard Graser von der Aargauer Kantonspolizei ist klar, weshalb sich die Betrüger als Polizisten ausgeben: «Wir dürfen nicht vergessen, dass das Zielpublikum dieser Betrüger vornehmlich ältere Leute sind, die noch an Autoritäten glauben. Und wenn sie auf dem Telefon die 117 sehen, dann glauben sie auch, dass das die Polizei ist.»
Beim Enkeltrickbetrug sind die Zahlen rückläufig.
Wahrscheinlich gebe es noch viel mehr solche Fälle, vermutet Bernhard Graser. «Zweifellos gibt es zahlreiche Menschen, die sich aus Scham nicht bei der Polizei melden. Wir sind hier weiter gefragt, weil die Betrüger ihre Masche früher oder später unweigerlich wechseln. Damit wir die Leute schützen können, müssen wir auf jeden Fall am Ball bleiben.»
Die Polizei rät auf jeden Fall kritisch zu sein – und nicht auf solche Telefonate einzugehen. Und vor allem: sich nach einem verdächtigen Anruf bei der echten Polizei zu melden.