2015 wurden 16'960 Scheidungen ausgesprochen, dies bedeutet ein Anstieg von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Erstmals seit 2010 nahm die Zahl der Scheidungen damit wieder zu. Bei einer Fortsetzung des Trends kann laut Bundesamt für Statistik (BFS) davon ausgegangen werden, dass eines Tages zwei von fünf Ehen durch eine Scheidung aufgelöst werden.
Anzahl Scheidungen 2011-2015
2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 |
17566 | 17550 | 17119 | 16737 | 16960 |
Gesamtschweizerisch kamen auf 1000 Einwohnerinnen und Einwohner zwei Scheidungen. In zwölf Kantonen, von denen die meisten städtisch sind, lag dieser Anteil über dem Schweizer Durchschnitt.
Der Kanton mit der grössten Anzahl Scheidungen pro Einwohnerinnen und Einwohner ist Neuenburg (2,5‰), jener mit der kleinsten Anzahl Appenzell Innerrhoden (0,9‰).
Schweizer haben keine Lust auf Heirat
Auf die Ehe haben gar weniger Menschen in der Schweiz Lust als noch im Vorjahr: 41’900 Paare trauten sich 2015, das sind 1,1 Prozent weniger als noch 2014. Einzig Paare, bei denen beide Partner aus dem Ausland stammen, feierten häufiger Hochzeit.
Auch gleichgeschlechtliche Paare liessen weniger häufig ihre Partnerschaften eintragen: Die Zahl ging um 2,6 Prozent auf 700 zurück. Im Kanton Obwalden gab es gar keine einzige neu eingetragene Partnerschaft.
Immer mehr Eltern verzichten auf einen Trauschein
19’800 Kinder wurden nicht ehelich geboren – eine Zunahme von 7,1 Prozent. Fast jedes vierte bis fünfte Kind kommt ausserhalb einer Ehe zur Welt, wie aus den definitiven Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zur natürlichen Bevölkerungsbewegung hervorgeht. In Neuenburg wird gar jedes dritte Kind von einer unverheirateten Frau geboren, in Uri indes nur jedes siebte.
Die Zunahme der nicht ehelichen Geburten in der Schweiz ist aber keinesfalls damit gleichzusetzen, dass sich mehr Väter als in den Vorjahren aus ihrer Verantwortung stehlen würden: Die Zahl der Vaterschaftsanerkennungen verlaufe parallel zu der Kurve nicht ehelicher Geburten, teilte das BFS mit. Nur 171 Männer wurden per Gerichtsurteil zu einer Anerkennung gezwungen.
Trotz insgesamt mehr Geburten hat die Lust aufs Kinderkriegen offenbar nicht zugenommen: Die Geburtenziffer verharrt bei 1,5 Kindern pro Frau. Den Zuwachs erklärt das BFS mit dem Bevölkerungswachstum.