- Seit 2014 ist ein Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China in Kraft.
- Die Exporte nach China haben sich überdurchschnittlich gut entwickelt – auf über 9 Milliarden Franken im letzten Jahr.
- Anfängliche Startschwierigkeiten wurden mittlerweile behoben.
Für Schweizer Waren – Nahrungsmittel, Maschinen, Uhren oder Pharmaprodukte – stellt China einen riesigen potenziellen Absatzmarkt dar. Dazu sollen Schweizer Firmen dank eines Freihandelsabkommens leichteren Zugang haben. Das Abkommen ist seit Mitte 2014 in Kraft, seither wurden jedoch viele Erwartungen enttäuscht.
Kontrollen vereinfacht
Für Seco-Chefunterhändler Christian Etter, der das Abkommen ausgehandelt hat, sind die anfänglichen Probleme bei der Umsetzung aber nur Kinderkrankheiten. «Vor allem bei Exporten aus der Schweiz, die über Seehäfen in einem EU-Land versandt wurden, hat die chinesische Zollbehörde anfänglich zusätzliche Nachweise verlangt», sagt Etter.
«Sie wollte sich vergewissern, dass in einem Container mit Schweizer Produkten nicht auch EU-Produkte beigeladen sind, die dann nicht vom Abkommen profitiert hätten.» Mittlerweile seien diese Nachweisverfahren jedoch vereinfacht worden, so Etter weiter.
Zölle werden weiter abgebaut
Laut dem Bund haben sich die Exporte nach China gar überdurchschnittlich gut entwickelt – auf über 9 Milliarden Franken im letzten Jahr, die Zahlen gehen bis November. Der Zuwachs blieb sogar leicht positiv, als die Exporte insgesamt ins Minus rutschten.
Für Thomas Schweizer, Sekretär der Handelskammer Schweiz-China in Shanghai, hat sich durch das Abkommen auch die Rechtssicherheit vor Ort verbessert. «Mir sind keine Beispiele bekannt, wo man von ‹über den Tisch ziehen› sprechen kann», so Schweizer. «China ist heute, was den Handel anbelangt, extrem professionell unterwegs.»
Die chinesischen Zölle auf Schweizer Waren werden stufenweise weiter abgebaut. Der Export nach China dürfte dadurch weiter zunehmen.