Insgesamt haben in der Schweiz im Jahr 2015 39'523 Menschen ein Asylgesuch gestellt. Dies sind knapp 15'800 mehr als im Vorjahr, wie das Staatsekretariat für Migration (SEM) mitteilt. Grund für den Anstieg seien die Konflikte in Syrien, im Irak und in Afrika.
Dennoch sei die Zunahme der Gesuche im Vergleich mit Europa moderat, so das SEM. In der Schweiz wurden drei Prozent aller in Europa eingereichten Gesuche gestellt. Im Vorjahr waren es noch 3,8 Prozent. Laut SEM ist die Schweiz somit kein primäres Ziel von Menschen, die über die Balkan-Route nach Europa kommen. Insgesamt baten in ganz Europa 1,4 Millionen Menschen um Asyl – allein im Jahr 2015.
Das SEM rechnet auch für das laufende Jahr mit «anhaltend hohen Asylgesuchseingängen». Eine verlässliche Prognose sei angesichts «der vielen, sich rasch verändernden externen Faktoren» aber nicht möglich.
Eritreer stellten die meisten Gesuche
Wichtigstes Herkunftsland der Asylsuchenden in der Schweiz ist Eritrea. 9966 Personen aus dem ostafrikanischen Land reichten 2015 ein Asylgesuch ein, 3043 mehr als 2014. Im vergangenen Jahr erhöhte sich die Zahl der Eritreer und Eritreerinnen, die über das Mittelmeer nach Italien gelangten, gegenüber 2014 um 15 Prozent.
Zweitwichtigstes Herkunftsland ist Afghanistan mit 7831 Gesuchen. Danach folgen Syrien (4745 Gesuche) und Irak (2388 Gesuche). Dass die Zahl der Asylgesuche von Menschen aus diesen Ländern gestiegen ist, hat einen Zusammenhang mit der verstärkten Nutzung der Balkanroute. An fünfter Stelle steht Sri Lanka mit 1878 Gesuchen.