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Forschenden-Austausch mit EU «Erasmus plus» würde für Schweiz dreimal teurer

  • Die Teilnahme an dem EU-Bildungsprogramm «Erasmus plus» würde die Schweiz bei einer Assoziierung ab 2027 gut dreimal mehr kosten als die bisherige nationale Lösung.
  • Das europäische Programm biete aber eine grössere Anzahl an Aktivitäten, sagt die zuständige Bundesbehörde.
  • Der Bundesrat will, dass die Schweiz wieder ganz beim EU-Bildungsprogramm mitmacht.

Um im Jahr 2027 an «Erasmus plus» teilzuhaben, müsste die Schweiz 181.1 Millionen Euro (rund 170 Millionen Schweizer Franken) bezahlen, wie Unterlagen der Europäischen Kommission zum Abkommen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union (EU) über die Teilnahme der Schweiz an den EU-Programmen zu entnehmen ist.

Der Bundesrat strebt eine solche Assoziierung an, wie er zu einem früheren Zeitpunkt mitteilte.

Studierende in Hörsaal
Legende: Ein Hörsaal an der Universität Münster, Nordrhein-Westfalen. Schweizer Studierende und Forschende sollen weiterhin im nahen Ausland Erfahrungen sammeln können. Keystone / ROLF VENNENBERND

Derzeit finanziert der Bund als Alternative internationale Mobilitäts- und Kooperationsprogramme. Dafür wendet er für das laufende Jahr 54.7 Millionen Franken auf, wie eine Sprecherin des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Alternative sei aber «viel beschränkter» als das EU-Bildungsprogramm.

Rahmenabkommen zwischen Schweiz und EU als Kontext

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Die Schweiz wurde 2021 nach dem Scheitern der Verhandlungen für ein institutionelles Rahmenabkommen von EU-Programmen wie «Erasmus plus» ausgeschlossen. Seither ersetzt der Bund das wegfallende Programm. Durch den Abschluss der Verhandlungen für ein neues Abkommen im Dezember 2024 ist eine Teilnahme der Schweiz an EU-Programmen erneut möglich.

Das Abkommen über die Teilnahme der Schweiz an den EU-Programmen wurde Anfang April von beiden Seiten vorläufig unterzeichnet. Seither liegt es öffentlich auf. Es ist Teil des breiten Abkommenspakets, das im vergangenen Jahr zwischen dem Bundesrat und der EU-Kommission verhandelt wurde. Die vorläufige Unterzeichnung der restlichen Abkommen sowie die Ratifizierung stehen noch aus.

Damit die Schweiz ab 2027 am EU-Bildungsprogramm teilnehmen kann, muss der Bund den finanziellen Forderungen der Europäischen Kommission nachkommen. Dafür sehe der Bundesrat vor, den Finanzierungsbeschluss zu «Erasmus plus» dem Parlament im Rahmen der Botschaft zum Gesamtpaket Schweiz-EU vorzulegen, hiess es vonseiten des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI).

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SRF 4 News, 23.4.2025, 18 Uhr ; 

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