Es ist Wochenende, das muss gefeiert werden. Da stehen Jugendliche den Erwachsenen in nichts nach. Allerdings: Jugendlichen steht dabei das Gesetz im Weg – nicht immer. Testkäufe in Läden, Restaurants und Veranstaltungen zeigen: 2012 konnten fast drei von zehn Heranwachsenden bei Testkäufen Alkoholika ergattern. Allerdings: Die Quote der verbotenen Verkäufe nahm gegenüber dem Vorjahr ab.
Rund 6000 Mal schickten Behörden 2012 Jugendliche los, um die Einhaltung der Altersbeschränkungen für den Alkoholkauf zu testen. In 28,8 Prozent der Fälle erhielten sie Bier, Wein oder Spirituosen, obwohl sie dafür noch zu jung gewesen wären. Das teilt die eidgenössische Alkoholverwaltung (EAV) mit.
Aufmerksames Verkaufspersonal
Die Behörde wertet das Resultat positiv – aus verschiedenen Gründen: Erstmals wurden über 6000 Testkäufe gemacht. Trotzdem lag die Quote unter dem Wert des Vorjahrs (30,4 Prozent). Zudem: Sie lagen unter dem Durchschnitt aller Testkäufe seit 2000 (31,1 Prozent) lag. Regelmässige Testkäufe führten dazu, dass das Verkaufspersonal sensibilisiert werde. 2000 lag die Verkaufsrate noch bei 83,5 Prozent.
Vermehrt kontrolliert wurde 2012 an Events und Festen, in Bars und an Sportveranstaltungen. Diese hatten sich im Vorjahr als besonders anfällig erwiesen. Bei den Festen wurde dann auch jeder zweite Jugendliche mit Alkohol bedient, in Bars waren es noch 42,8 Prozent, während die Sportveranstaltungen leicht über dem Durchschnitt lagen.
Ost-West-Gefälle
Wegen der Schwerpunktaktion rechnet die EAV nun mit Verbesserungen. Am wenigsten Alkohol verkauft wurde an Tankstellenshops. Dort verbesserte sich die Rate von 26,6 Prozent auf 16,6 Prozent. Es folgten Take-Aways (21,5 Prozent), Getränkeläden (22,6 Prozent) und Grossverteiler (22,9 Prozent).
Mit einer Quote von 17,7 Prozent schnitt das Tessin am besten ab. In der Deutschschweiz lag sie bei 27,8 Prozent. Schlusslicht ist die Westschweiz (39 Prozent). Dort wurden auch mit Abstand am wenigsten Testkäufe durchgeführt. 2012 waren es nur rund 700 der 6000 schweizweiten Käufe. Allerdings waren es schon deutlich mehr als im Vorjahr (330).