Es fehle an Ansprechpersonen, hiess es in Winterthur, nachdem verschiedene Jugendliche in den Dschihad gereist sind. Das soll sich nicht nur in Winterthur ändern: Der Delegierte des Sicherheitsverbunds Schweiz, André Duvillard, empfiehlt Kantonen und Städten, sie sollen festlegen, welche Stellen für die Beratung zum Thema dschihadistische Radikalisierung zuständig sind.
In seinem Bericht bietet er einen Überblick über bestehende Präventionsmassnahmen. Gedacht sei er als «Ideenpool» für die verschiedenen Akteure, schreibt das Verteidigungsdepartement (VBS).
Lokale Prävention
Die Einrichtung einer nationalen Anlaufstelle im Sinne eines Kompetenzzentrums für Behörden und muslimische Vereine soll zwar geprüft werden. Primär soll die Prävention aber auf lokaler Ebene stattfinden, empfiehlt Duvillard.
In den Kantonen und Gemeinden müssten nicht unbedingt neue Fachstellen geschaffen werden. Es sei aber klar bekannt zu geben, welche Stelle zuständig sei. Zudem sollen die Zusammenarbeit und der Informationsaustausch unter den Akteuren verstärkt werden.
Betreuungspersonen sensibilisieren
Weiter empfiehlt der Bericht, dass sich Personen, die professionell Kinder und Jugendliche betreuen, weiterbilden und sich informieren. Sie sollen auf die Radikalisierung sensibilisiert werden, die eine Herausforderung für die gesamte Gesellschaft sei, betont Duvillard. Es seien Behörden und Akteure ausserhalb des Sicherheitsbereiches, die Tendenzen frühzeitig erkennen und versuchen könnten, eine Radikalisierung zu verhindern.
Neben gezielten Massnahmen führt der Bericht auch solche auf, die einer Radikalisierung im weiteren Sinne entgegenwirken. Dazu zählen, dass Jugendliche Perspektiven und eine Arbeitsstelle hätten, dass sie an der Gesellschaft teilhaben können und dass ihr Demokratieverständnis gefördert wird. Der Bericht entstand im Rahmen der Taskforce Tetra und wurde den Kantonen übergeben.