- In welchen Bereichen gibt es genetische Tests?
In der Medizin werden Gentests hauptsächlich bei unsicheren Diagnosen (genetisch bedingte Krankheiten), Schwangerschaft, Familienplanung oder bei Erbkrankheiten in der Familien angewendet. Auf dem Markt sind auch Gentests, die auf Volkskrankheiten zielen: zum Beispiel das Risiko für Diabetes, Herzkreislaufprobleme oder Bluthochdruck. Auch so genannte Life-Style-Gentests sind im Angebot: Die Analyse soll zum Beispiel eine individuelle Diät unterstützen.
- Wie funktioniert ein Gentest?
Aufgrund einer Speichelprobe durchsucht ein Computer das Erbgut einer Person nach Abweichungen. Manche dieser geringfügigen Unterschiede (so genannte SNP, «single nucleotide polymorphisms») kommen häufiger bei Menschen mit einer bestimmten Krankheit vor. Die SNP können deshalb, so die Annahme, bei der Entstehung einer Krankheit eine Rolle spielen, sie verursachen aber nie alleine eine Krankheit.
- Was lässt sich daraus lesen?
Für die Forschung sind solche Erkenntnisse wichtig, für einzelne Personen hingegen ist die Aussagekraft eines Gentests gering oder gar problematisch. Aus den Resultaten lassen sich weder das Krankheitsrisiko einer Person noch individuelle Empfehlungen (z.B. Ernährung) ableiten.
- Warum sind Gentests aus dem Internet problematisch?
Die getestete Person ist mit den Vorhersagen über ihr Risiko für bestimmte Krankheiten sich selbst überlassen. Das Resultat kann Ängste auslösen. Umgekehrt kann ein unauffälliger Befund falsche Sicherheit vermitteln.
- Was empfiehlt die eidgenössische Expertenkommission für genetische Untersuchung beim Menschen (GUMEK)?
Die GUMEK rät davon ab, Gentests übers Internet machen zu lassen und empfiehlt, sich an eine Fachperson zu wenden (Ärzteschaft, Apotheken).